Der Winter ist vorbei: Olympia-Aspiranten starten in Miami

Die deutschen Teams präparieren ihre Jollen für den ersten großen Auftritt des Jahres. Foto: Tomàs Moyà / Sailing Energy

Mit dem ersten Worldcup des Jahres wird die vorolympische Saison gestartet. 650 Athleten aus 60 haben für das Event in Miami/USA gemeldet, darunter 20 deutsche Teams, die nach intensiver Winterarbeit ab morgen an den Start gehen.

Laser Standard

Mit exakt 100 Meldungen stellen die Laser-Männer das stärkste Feld in Miami. Weltmeister und Weltsegler des Jahres, Pavlos Kontides aus Cypern, fehlt zwar in der Meldeliste, ansonsten ist aber die Weltelite versammelt. Philipp Buhl und Nik Aaron Willim werden sich mit den starken Australiern und Briten messen können, um zu sehen, wie die Form für die kommenden Monate bereits ist.

Laser Radial

Nachwuchskader-Athletin Julia Büsselberg und Laura Bo Voss vertreten Deutschland in Miami. Der Perspektivkader für die Spiele in Tokio wird erst später ins Geschehen eingreifen. Svenja Weger, die für Deutschland bereits den Nationenplatz für 2020 sichern konnte, und Trainingskollegin Pauline Liebig machen einen Bogen um den ersten Jahres-Worldcup. Der Grund: Sportsoldatin Svenja Weger hat aktuell berufliche Verpflichtungen wahrzunehmen.

Finn

Vize-Weltmeister Max Salminen (Schweden) führt in Abwesenheit von Superstar Giles Scott (Großbritannien) und Weltmeister Zsombor Berecz (Ungarn) die Favoritenliste an. Aber auch der Brasilianer Jorge Zarif könnte nach seinem Coup bei der Star Sailors League mit breiter Brust auflaufen. Ausreichend Messstäbe also, an denen die beiden deutschen Starter Philipp Kasüske und Max Kohlhoff ihre Form ablesen können.

470er Männer

Das gesamte Podium der Weltmeisterschaft 2018 aus Frankreich, Japan und Spanien ist in Miami am Start. Die Deutschen können also beweisen, dass sie es besser können als vor rund einem halben Jahr. Die Vorbereitung führte die Spitzenteams des German Sailing Teams weit auseinander. Während Simon Diesch/Philipp Autenrieth in Australien durch den Winter segelten, blieben die EM-Dritten Malte Winkel/Matti Cipra in Europa. Die Einstimmung auf den Worldcup verlief ebenso unterschiedlich. Während Winkel/Cipra bei der nordamerikanischen Meisterschaft auf Platz fünf segelten, mussten Diesch/Autenrieth mit Platz 23 zufrieden sein. Das deutsche Feld in Miami komplettieren Leopold und Maximilian Brandl.

470er Frauen

Fabienne Oster/Anastasiya Winkel (links) konnten mit Platz drei bei den nordamerikanischen Meisterschaften einen Top-Start in die Saison verbuchen. Foto: 470er-KV

Das Teilnehmerfeld der weiblichen 470er ist eine Parallele zu dem der Männer. Auch hier misst sich ein deutsches Trio gegen alle WM-Medaillengewinner von 2018 aus Japan, Spanien und Großbritannien. Mit einer guten Vorgabe gehen Fabienne Oster/Anastasiya Winkel ins Rennen. Sie landeten bei der nordamerikanischen Meisterschaft auf Platz drei. Die nationale Konkurrenz kam in der Vorbereitung auf den Worldcup auf die Plätze 15 (Nadine Böhm/Ann-Christin Goliaß) und 17 (Frederike Loewe/Anna Markfort).

49er

Unter der Anleitung von Trainer und Ex-Starboot-Olympiasegler Marc Pickel sind die Skiff-Topteams auf die Olympiaspur eingebogen. An Erfolgen mangelt es den GER-49ern nicht. Olympia- und WM-Bronze sowie zwei EM-Titel aus den vergangenen Jahren werfen Erik Heil/Thomas Plößel, Justus Schmidt/Max Boehme und Tim Fischer/Fabian Graf in die Waagschale, um die kroatischen Fantela-Brüder, die Weltmeister von 2018, zu stoppen. Dazu kommt die Unterstützung der Junioren-Teams Jakob Meggendorfer/Andreas Spanger und Nils Carstensen/Jan Frigge.

49erFX

Im vergangenen Jahr standen Victoria Jurczok/Anika Lorenz ganz oben auf dem Miami-Treppchen. Im weiteren Saisonverlauf ging es für die Ex-WM-Dritten allerdings auf und ab. Platz zwei bei der EM stand WM-Rang 17 gegenüber. Jetzt müssen die Berlinerinnen die Kohlen aus GER-Sicht allein aus dem Feuer holen. Denn die Europameisterinnen von 2017, Tina Lutz und Susann Beucke, lassen Miami aus. Die amtierenden Weltmeisterinnen aus den Niederlanden sind zwar nicht am Start, ansonsten ist die Weltklasse aber vertreten.

Nacra17

Caro Werner freut sich auf den Worldcup mit Johannes Polgar im Nacra17. Foto: Jesus Renedo / Sailing Energy

Lückenhaft ist das Feld der foilenden Kats. Zwar ist das gesamte Podium von den Olympischen Spielen dabei, allerdings fehlen die beiden Top-Mannschaften der vergangenen WM. So fällt die absolute Favoritenrolle den Olympiasiegern und WM-Dritten Santiago Lange/Cecilia Carranza (Argentinien) zu. Paul Kohlhoff/Alicia Stuhlemmer und Johannes Polgar/Carolina Werner müssen nach einer Vorsaison, die geprägt war von den Nachwehen einer schweren Erkrankung von Paul Kohlhoff und dem Wiedereinstieg von Johannes Polgar, beweisen, dass sie das Nationenticket für Olympia im Herbst lösen können.

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