Star Junior Worlds: Podest verpasst

Ein großes Feld von 36 Starbooten ging bei der Premiere der Junioren-WM vor Miami an den Start. Foto: Martina Orsini/Star Class

Der Angriff auf die Medaille kam zu spät: Frithjof Kleen ist als Vorschoter des Italieners Guido Gallinaro bei den Star Junior Worlds am Podest vorbegesegelt. Nach einem schlechten Tag reichten zum Abschluss ein Tagessieg und ein vierter Rang nur noch zum siebten Gesamtrang.

Sieger der Premiere dieser Weltmeisterschaft, die sich an Starboot-Steuerleute unter 30 Jahren richtete, wurde der US-Amerikaner Luke Lawrence mit dem russischen Finn-Segler Alexey Selivanov an der Vorschot. Dahinter folgte mit Tomas Hornos ein weiterer US-Steuermann. Hornos gewann gemeinsam mit seinem brasilianischen Vorschoter Pedro Trouche Silber vor den irischen Brüdern Robert und Peter O’Leary.

US-Boy Luke Lawrence gewann mit dem russichen Finn-Segler Alexey Selivanov an der Vorschot den Premieren-Titel. Foto: Martina Orsini/Star Class

Lawrence ist mit seinen 28 Jahren bereits Starboot-erfahren. Der ehemalige Junioren-Weltmeister im Finn (2010) und Zweiter der Youth Worlds 2008 im Laser ist 2014 in den Star umgestiegen. Neben den Teilnahmen am Finale der Star Sailors League vor Nassau konnte er auch einige Top-Ergebnisse verbuchen, ein Sieg im Star fehlte ihm aber noch. Den durfte er jetzt gleich mit einem WM-Titel feiern, auch wenn sein Start wenige Tage vor der Regatta noch in Frage stand.

„Ich muss mich bei Jim Revkin bedanken, ohne den ich nicht dabei gewesen wäre. Er hat mich fünf Tage vor der Veranstaltung angerufen und erzählt, dass Alexey für mich als Crew bereitstehen würde. Und er hat uns sein Boot und neue Segel gegeben“, berichtete Lawrence. „Es gibt viele Star-Segler, die ihre Boote gegeben haben und dieses Ereignis möglich gemacht haben. So hatten wir 36 Boote hier.“ Diese Werbemaßnahme der Star-Klasse scheint für die Zukunft Früchte zu tragen. Denn Lawrence kündigte schon an, in der Klasse bleiben zu wollen, um zum Jahresende wieder am SSL-Finale teilzunehmen, das er in den vergangenen drei Jahren verpasst hat.

Mit dem Titelgewinn gelang Lawrence ein großes Comeback in den Segelsport, nachdem er zuletzt eine Pause eingelegt hat. Die spontane Segel-Ehe mit Selivanov stellte auch die erfahrene Crew Hornos/Trouche in den Schatten. Die hatten im vergangenen Jahr bei der Star-WM der Elite-Segler Platz sieben erreicht. Und die drittplatzierten irischen Brüder Robert und Peter O’Leary gehören seit Jahren zur Weltspitze der Starsegler. Zuletzt gewannen sie bei der Europameisterschaft vor Flensburg im Herbst 2018 die Bronzemedaille. Allerdings hat sonst Peter die Pinne in der Hand. Um die Altersbedingungen der Junioren-WM einhalten zu können, hatten sie die Positionen getauscht.

Frithjof Kleen und sein Schüler Guido Gallinaro hatten sichtlich Spaß vor Miami. Foto: Martina Orsini / Star Class

Aus deutscher Sicht sorgte einmal mehr Frithjof Kleen für das beste Ergebnis. Der 35-Jährige war 2012 mit Steuermann Robert Stanjek bei Olympia auf Platz sechs gesegelt und hatte mit ihm auch WM-Geold 2014 gewonnen. Zuletzt hat Kleen in unterschiedlichen Segelprojekten gearbeitet. Unter anderem ist er am Gardasee dafür verantwortlich, junge Segler für den Star fit zu machen und auch Stars aus anderen Klassen für die Einladungsregatta der Star Sailors League zum Jahresende vorzubereiten.

Zu Kleens Schülern zählt auch der Italiener Guido Gallinaro, der im vergangenen Jahr vor Kiel die WM der Laser-Radial-Segler gewann. Gallinaro war auch zum SSL-Finale im vergangenen Jahr eingeladen worden. Jetzt ging er mit Kleen an den Start und landete mit einem Tagessieg, einem zweiten und einem vierten Platz auch drei Topergebnisse während der sechs Rennen. Allerdings warfen auch drei mittlere Ergebnisse die Kombination aus dem Medaillenrennen. Am Ende stand Platz sieben.

Kilian Weise, der beim Niederländer Thomas Allart die Vorschot bediente, kassierte im letzten Rennen eine Frühstart-Disqualifikation. Damit war das Rennen um eine Top-Ten-Platzierung beendet (Rang 14). Und die rein deutsche Crew mit Jonathan Koch/Uli Seeberger zahlte auf Rang 34 und den 36 Mannschaften vor Miami noch Lehrgeld.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert