Golden Globe erwartet dritten Segler im Ziel

Istvan Koper kämpfte zuletzt mit Ruderproblemen und wird Ende März in Les Sables d’Olonne erwartet. Foto: Christophe Favreau/GGR

Rund sechs Wochen nachdem Sieger Jean-Luc van den Heede das Golden Globe Race (GGR) gewonnen hat, wird der Drittplatzierte im Ziel erwartet. Uku Randmaa hat weniger als 1000 Seemeilen vor sich, um das Solo-Weltrennen zu beenden.

Der Este hat inzwischen die Azoren passiert und steuert nun auf das europäische Festland zu. Bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 6 Knoten ist seine Ankunft für den 11. März avisiert – und damit 42 Tage nach van den Heede (Frankreich) und 39 nach dem zweitplatzierten Mark Slats (Niederlande). Neben Randmaa sind noch zwei weitere Segler der ehemals 18 gestarteten Solo-Segler auf dem Kurs. Istvan Koper (USA), der zuletzt mit immer stärker werdenden Problemen an der Ruderanlage zu kämpfen hatte, wird wohl zehn Tage nach dem Esten in Les Sables d’Olonne ankommen. Und der Finne Taipo Lehtinen hat noch über 5000 Seemeilen vor sich (erwartete Ankunft: Anfang Mai).

Im Ziel wartet auf den drittplatzierten Randmaa allerdings eine Zeitstrafe von 65 Stunden. Der Este hatte im Atlantik bei einem Funkkontakt mit seinem Team nach den vor ihm liegenden Wind- und Wetterbedingungen gefragt. Das allerdings ist nach dem Reglement des GGR verboten, da es sich um ein Rivaval des Ursprungsrennen von 1968/69 handelt. Daher sollten die Teilnehmer mit den technischen Möglichkeiten nach dem Stand vor 50 Jahren agieren.

Nach der Zielankunft muss Uku Randmaa wegen eines Regelverstoß’ 65 Stunden auf seine gesegelte Zeit hinzurechnen. Foto: Jessie Martin/GGR

Die Jury entschied sich dennoch gegen eine Disqualifikation von Randmaa, der angeführt hatte, dass die Nachfrage aus seiner Sicht noch kein Wetter-Routing gewesen sei. Allerdings wurde der Este mit einem 3-Tages-Penalty belegt. Zunächst bremste er auf See ein. Da aber seine Nahrungsreserven an Bord dramatisch zu Ende gehen, akzeptierte die Jury ein Weitersegeln und wird die Restzeit des Penalty im Ziel auf die Zeit von Randmaa aufschlagen. Die Inventur vor einer Woche ergab laut Randmaa diese Essensreste: 60 Löffel Reis, 20 Päckchen Trockensuppe, 23 gefriergetrocknete Mahlzeiten, 15 Teebeutel und vier Löffel Zucker.

Am Ende des noch segelnden Feldes gibt es inzwischen einen harten virtuellen Kampf. Taipo Lehtinen ist im Südtlantik gleich auf mit der Vergleichszeit der „Suhaili“ – jener Yacht, die Sir Robin Knox-Johnston zum Sieg bei dem Ursprungsrennen vor 50 Jahren geführt hatte.

Taipo Lehtinen segelt ein virtuelles Rennen gegen Sir Robin Knox-Johnston. Foto: Christophe Favreau/GGR

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