505er-WM: ein reines US-Podium

Ein gewohntes Bild zur WM: Das US-Team Mike Martin/Adam Lowry kreuzt auf Platz eins die Ziellinie. Foto: Perth Sailing Photography

Mit den beiden Wettfahrten am Abschlusstag der 505er-WM vor Fremantle haben sich die deutschen Crews nicht mehr verbessern können und verpassen den Sprung auf das Podium. Als bestes „GER“-Team landen Wolfgang Hunger/Holger Jess auf Platz sechs.

Die neue Weltmeister-Crew Mike Martin/Adam Lowry (USA) stand bereits vor dem finalen Tag fest und ließ die verbleibenden beiden Wettfahrten von insgesamt zehn Rennen aus. Damit war der Kampf um Silber und Bronze eröffnet. Doch auch auf den Plätzen zwei und drei gab es keine Verschiebungen mehr, so dass das Podium komplett in US-amerikanischer Hand bleibt. Hinter Martin/Lowry holten sich Mike Holt/Carl Smit sowie Parker Shinn/Eric Anderson die verbleibenden Medaillen.

Die deutschen Asse spielten zwar in der letzten Wettfahrt noch mal in den Top-Five kräftig mit, doch das ergab keine Resultatsverbesserung mehr. Titelverteidiger Holger Jess, der im vergangenen Jahr an der Vorschot von Lutz Stengel die WM gewonnen hatte, hatte schon früh in der Serie seinen Hut vor den neuen Weltmeistern gezogen. „Bei viel Wind sind die gar nicht zu halten, aber leider sind die auch bei leichteren Winden schnell unterwegs.“ So ließ sich das Resultat auch in den letzten vier Wettfahrten bei mittleren Winden nicht mehr drehen.

Wolfgang Hunger und Holger Jess hatten zwar mehrfach die Chance zum Tagessieg, blieben am Ende aber ohne einen ersten Platz. Foto: Perth Sailing Photography

Ihre durchgängig starke Performance bewiesen die US-Amerikaner eindrucksvoll. In acht Wettfahrten segelten sie vier Siege, einen zweiten, zwei vierte und einen zehnten Rang ein. Damit lagen Martin/Lowry, die schon vor dem WM-Start als große Favoriten gehandelt wurden, uneinholbar in Führung. Für Mike Martin ist es bereits der vierte WM-Titel bei den 505er, der dritte als Steuermann.

Wolfgang Hunger/Holger Jess, die dreimal gemeinsam Weltmeister zwischen 2001 und 2005 waren, ließen auf der Bahn einige Punkte liegen. In Rennen drei kenterten sie in Führung liegend, in Rennen sieben wurden sie ebenfalls an der Spitze durch Seegras am Schwert ausgebremst. Hätten sie diese beiden Wettfahrten als Sieger ins Ziel gebracht, wären sie auf dem Podium gelandet. So aber blieb Platz sechs.

Die Führung nach Tag eins konnten Jan-Philipp Hofmann/Felix Brockerhoff im Laufe der Serie nicht bestätigen. Foto: Perth Sailing Photography

„Man muss realistisch sein. Bei den vorherrschenden Windbedingungen hier in Fremantle hatten wir keine Chance. Wir hatten gehofft, dass wir bei leichteren Winden eine Chance gehabt hätten. Aber Mike Martin war sehr dominant“, sagte Wolfgang Hunger und analysierte: „Er hat das beste Set-Up, die besten Segelprofile für diese Windstärke entwickelt. Zuhause in San Francisco hat er immer mit Starkwind zu tun und kann mit seiner Trainingsgruppe die besten Segelschnitte für Starkwind entwickeln.“

Die zweitbeste deutsche Crew, Julian Stückl/Johannes Tellen, zeigte zu schwankende Ergebnisse im Laufe der Serie. Neben drei zweiten Plätzen gab es auch fünf Wettfahrten jenseits der Top-Ten. Und Jan-Philipp Hofmann/Felix Brockerhoff konnten den starken Auftakt, als sie nach dem ersten Tag mit einem Sieg und einem vierten Platz die Gesamtführung übernommen hatten, nicht über die Woche bestätigen und wurden schließlich Zwölfte.

Der deutschen Flotte in Australien blieben die Auszeichnungen für die beste Jugend-Crew durch Timon Treichel/Morten Roos auf Platz 24 und das beste reine Frauen-Team. Nicola Birkner/Angela Stenger wurde 44.

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