Rent a Star: Neue Ideen für die Ex-Olympiaklasse

Luke Lawrence gewann Anfang Februar mit einem Leihboot die U30-WM der Starboote. Foto: Martina Orsini/Star Class

Das Starboot – eine der faszinierendsten Bootsklassen: entwickelt 1911, Olympia-Klasse bei 18 Spielen und ewige Geburtsstätte der größten Segel-Stars. Seit dem Olympia-Aus nach 2012 entwickelt die Klasse neue Ideen, um lebendig zu bleiben. Das Star Boat Loan Program hat in den USA gut eingeschlagen – und soll jetzt auch in Europa junge Segler in die Klasse bringen.

Der Flensburger Arnd Glunde hat es sich zur Aufgabe gemacht, das erfolgreiche Leihmodell für Starboote aus den USA nach Europa bzw. Deutschland zu übertragen. Die Idee ist einfach: Gestandene Starboot-Eigner stellen ihr Boot für den Nachwuchs zur Verfügung. Allerdings nicht im direkten Austausch, sondern über die Klassenvereinigung. Dadurch ist es möglich, dem Eigner eine Spenden-Bescheinigung auszustellen, die dann steuerlich absetzbar ist – so das Vorgehen in den USA.

Voraussetzung ist auf Seiten des Spenders ein voll regattafähiges Boot inklusive Trailer. Und Spenden werden nur angenommen, wenn es tatsächlich auch Nachfrage durch Bewerber in der Region gibt. Die müssen Lebenslauf und Referenzen vorlegen und sich zur Teilnahme an Regatten (vorzugsweise Meisterschaften) verpflichten. Außerdem sind die Boote durch die Bewerber entsprechend zu pflegen und zu versichern.

In den USA wird das Programm gut angenommen und zeigt große Erfolge. Luke Lawrence, der bei der Premiere der U30-Weltmeisterschaft vor wenigen Wochen triumphierte und Gold gewann, segelte auf einem Leihboot. Und er will nun dem Starboot treu bleiben. Insgesamt haben fünf Steuermänner, die Anfang Februar bei der U30-WM vor Miami auf Leihbooten gesegelt sind, angekündigt, weiter Star segeln zu wollen.

Lasse Kaack und Peer Kühnelt segelten zur EM in Flensburg einen Leih-Star und zeigten starke Ergebnisse. Foto: Sven Jürgensen

„Starboote gehören auf das Wasser – in die Hände begeisterter Segler, egal wie alt sie sind“, sagt Arnd Glunde. Er prüft, inwieweit das US-Modell mit Blick auf die Steuervorteile auf Deutschland übertragbar ist. Und er geht mit bestem Beispiel voran. Im vergangenen Jahr „spendete“ er seinen Star „7836“ für den Bacardi Cup. Und zur Europameisterschaft beim Flensburger SC konnte der Nachwuchs mit den Kielern Lasse Kaack/Peer Rasmus Kühnelt auf seine Initiative mit dem Star „8149“ ran. Unter 70 Teilnehmern zeigte der Laser-Nachwuchs starke Resultate, landete schließlich auf Platz 31 und war begeistert. „Der Star ist ein beeindruckendes Segelboot. Während der Regatta haben unsere Laser-Kollegen mit ihrem Motorboot an einem Rennen teilgenommen und haben gesehen, wie cool die Klasse ist. Wir hoffen, dass mehr junge Teams die Gelegenheit bekommen, dieses einzigartige Boot zu segeln. Wir haben es geliebt!“, berichtete das Team.

Diese Erfahrungen bestärken Glunde, den Nachwuchs für den Star zu begeistern: „Es gibt noch einige Starboote, die nicht mehr richtig im Einsatz sind. Die sind zu schade, um in der Halle zu verstauben.“ Daher sollen nun potentielle Leihboote ermittelt und die entsprechenden Eigner angesprochen werden. Mit Blick auf den möglichen Starboot-Nachwuchs soll mit den Trainern auf Vereins- und Verbandsebene kooperiert werden.

Informationen zum Programm gibt Arnd Glunde (Email: aglunde@gmx.net)

2 Kommentare

  • Jent

    Great idea. I thought about that in the Netherlands. I have got two stars (7024 and 8070) and am happy to help bring this idea to the next level in Europe.

  • Jörg Glunde

    Sehr gut. Mich freut es, dass du einen möglichen Weg gefunden hast, deine Vision und deine Ideen umzusetzen. Großartig Arnd!

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