Eissegler auf Reviersuche für die EM
Schnee in den Alpen und im Europas Norden, Regen dazwischen: Wo ist das Eis für die Europameisterschaften der DN-Schlitten? Eine Woche vor der kontinentalen Meisterschaft rätseln die Athleten, wo sie sich zum Showdown treffen werden.
Geplant war der Euro Cup der DN-Schlitten vom 20. bis 25. Januar auf dem Balaton – auf Wunsch der Ungarn. Doch der Plattensee hat nicht ausreichend Eis. Die österreichischen DN-Piloten waren gerade in ihrem Nachbarland, wie der deutsche Klassen-Sekretär Bernd Zeiger berichtete, konnten aber keine genügende Dicke messen. Deshalb sagt Zeiger: „Ungarn können wir wohl vergessen.“
Der Zeitpunkt der Europa-Titelkämpfe bleibt aber fix, so dass die Flotte nun nach Ausweichrevieren Ausschau hält. Österreich fällt bekanntermaßen ob der auf das Land einstürzenden Schneemassen aus. Weder ist die Anreise möglich, noch die Flächen vom Eis zu befreien. „Wir brauchen ,black ice’“, sagt Zeiger mit einem etwas frustrierten Blick aus dem eigenen Fenster in Schilksee. Hier herrscht das Grau bei 5° Grad und Regen. So muss der Blick schon etwas weiter wandern: „In Masuren wurde gerade frisches Eis gemeldet. Aber dafür muss es noch mehr frieren. Auf einem Gürtel von Estland nach Finnland und Nord-Schweden ist ebenfalls alles zugeschneit“, so Zeiger. Bleibt neben der vagen Hoffnung auf Polen noch die Reise ins mittlere Schweden. Hier wurde vor einer Woche auf zwei Revieren (Kungsör und Görväln – beide in der Nähe von Stockholm) gesegelt. Das Problem: Die Eisflächen sind eigentlich zu klein für die 130 Athleten, die für die EM gemeldet haben.
Immerhin konnten die deutschen Piloten schon mal ihre Form in Schweden testen und unter Beweis stellen. Anja Fiedler segelte in Görväln unter 34 Startern mit einem Tagessieg in den vier Rennen auf Platz fünf, Holger Petztke wurde Achter. In Kungsör waren 39 Schlitten am Start: Bernd Zeiger wurde Sechster, Holger Petzke verzeichnete als Zehnter ein weiteres Top-Ten-Ergebnis. Polen und Schweden erwiesen sich jeweils als starke Nationen.
Nun bleibt noch einige Tage Zeit, um sich mental auf die Euro einzustellen. Spätestens am Freitag sollte aber der Plan stehen, wohin die Reise geht.