Mit Highspeed die Küste entlang
Surfen und Kiten als Hochgeschwindigkeits-Volkslauf und Festival: In Australien hat das Tradition. Immer im Januar trifft sich die Elite im Umgang mit Wind und Welle mit den Breitensportlern zu den Lancelin Ocean Classic, einem 25-Kilometer-Rennen.
130 Surfer und 100 Kiter stürzten sich an der westaustralischen Küste nördlich von Perth in die Wellen. Von Ledge Point führt der Kurs im Slalom auf die offene See und immer wieder zurück an die Küste in das nördlich gelegene Lancelin. 25 Kilometer sind zu absolvieren, und ein abschließender Sprint am Strand durch das Spalier der dicht stehenden Zuschauermenge hindurch entscheidet schließlich über die Platzierung.
Der Anreiz ist hoch, denn die besten Surfer können ein Preisgeld von 5000 australischen Dollar (rund 3000 Euro) einheimsen. Entsprechend hochklassig ist das Feld besetzt. Guy Bridge, im vergangenen Jahr Vize-Weltmeister vor Aarhus bei den Kite-Foilern, legte ein beeindruckendes Tempo über die Strecke vor. Nach 21:39 Minuten war der junge Brite im Ziel und erreichte damit eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 71 km/h. Bridge gehört zu einer Kiter-Familie: Mutter Stephanie ist fünfmalige Kite-Weltmeisterin und die WM-Vierte von Aarhus. Vater Eric führt ein Kitesurf-Business, und auch die Brüder Olly (WM-Siebter von Aarhus) und Tom sind erfolgreiche Kite-Surfer.
Hinter Bridge reihte sich die australische Elite auf. Auf Platz neun landete mit Chritsian Guthörl zumindest ein Kiter mit deutschen Wurzeln. Allerdings wohnt Guthörl seit Jahren in Perth.
Mit 24:13 Minuten benötigte der schnellste Surfer rund zweieinhalb Minuten länger für die 25 Kilometer. Der Italiener Matteo Iachino kam damit auf einen Schnitt von 63,5 km/h.
Kombiniert wird das Wassergeschehen bei den Lancelin Ocean Classic mit Volksläufen über 12 und 6 km. Das bringt viele Sportler an den Strand.