Golden Globe Race: Slats in der Hochdruck-Falle
Fortuna hat im Finale des Golden Globe Race wieder die Seiten gewechselt. Nachdem der Niederländer Mark Slats in den vergangenen Tagen viele Meilen auf den führenden Franzosen Jean-Luc van den Heede gut machen konnte, ist er nun in die Falle getappt und hängt in einer Hochdruckzone fest.
Bis auf wenige Meilen Rückstand hatte sich Verfolger Mark Slats an van den Heede herangeschlichen, nachdem das Rennen im Pazifik mit zwischenzeitlich 2000 Seemeilen Vorsprung für den Franzosen bereits entschieden schien. Doch Fast-Kenterungen, Reparaturarbeiten an der Rustler 36 von v. d. Heede und schließlich die Reduzierung der Segelfläche führten dazu, dass nach rund 200 Tagen auf See das Rennen wieder offen schien.
Am 1. Juli 2018 war das Golden Globe Race-Revival in Les Sables d’Olonne/Frankreich gestartet worden, um auf den Spuren der Ursprungsregatta vor 50 Jahren zu wandeln. Ohne Hilfe von außen und mit einem technischem Equipment, das dem vor einem halben Jahrhundert ähnelte, gingen 18 Skipper in das Solo-Weltrennen. Nur eine Handvoll ist noch im Rennen. Und die Entscheidung, wer Les Sables d’Olonne als Erster erreicht, spielt sich nur noch zwischen Jean-Luc van den Heede und Mark Slats ab.
Zuletzt schien es, als könnte Slats das bessere Ende für sich haben. Mit größerer Segelfläche und mehr Glück bei der Umkurvung der Schwachwindzonen setzte er den Führenden unter Druck. Im Nordatlantik wählte Slats einen östlicheren Kurs, der zwischen den Kanaren und den Azoren hindurch führen sollte. Doch genau dieser Weg scheint ihm jetzt durch eine ausgeprägte Hochdruckzone südöstlich der Azoren versperrt.
Während van den Heede bei der Passage direkt durch das Azoren-Archipel wieder Wind gefunden hat, steuert Slats in die Flaute hinein. Die zurückgelegten Distanzen der vergangenen 24 Stunden sprechen eine klare Sprache: 109 Seemeilen für van den Heede, nur 57 für Slats. Damit ist der Vorsprung wieder auf fast 100 Seemeilen angewachsen. Und die Prognosen gehen nun von einer Zielankunft aus, die den Franzosen Ende Januar 21 Stunden vor dem Niederländer in Les Sables d’Olonne sieht.