Star Junior Worlds: Ex-Olympiaklasse wirbt um die Jugend
Die Star-Klasse lebt – auch ohne Olympiastatus. Das ist das Signal, das die über 100 Jahre alte Klasse seit Jahren aussendet. Mit der Star Sailors League wurden die Helden des Stars zurück ins Boot geholt, mit der ersten Junioren-Weltmeisterschaft kommt nun der Nachwuchs in den Fokus.
2012 erlebte das Starboot – 80 Jahre nach seiner Aufnahme in den Olympia-Circuit – seine letzten Spiele. Doch das fast sieben Meter lange offene Kielboot büßte danach nicht an Attraktivität ein. Mit der Star Sailors League wurde eine neue Veranstaltungsserie aus der Taufe gehoben, die mit Preisgeld und einer Einladungsregatta zum Abschluss des Jahres die Segel-Topstars zusammenbringt. Jetzt ist die Nachwuchswerbung auf die Prioritätenliste der Klasse gesetzt worden. Vom 4. bis 6. Februar werden vor Miami die ersten Star Junior Worlds ausgetragen.
Zugelassen sind Steuerleute unter 30 Jahren, die allerdings erfahrene Vorschoter ins Boot holen dürfen. 36 Crews aus 15 Nationen haben gemeldet – und das Line-Up bringt große Namen an den Start.
Weltmeisterlicher Glanz an der Vorschot
So zieht der Ex-Weltmeister und Olympia-Sechste von 2012 Frithjof Kleen aus Berlin beim Laser Radial Weltmeister des vergangenen Jahres, Guido Gallinaro (Italien), an den Strippen. Kleen hat den jungen Italiener bereits im vergangenen Jahr in Vorbereitung auf die Star Sailors League trainiert. Auch Kleens Olympia-Rivale Brian Fatih (Siebter in 2012) übernimmt einen Vorschoter-Posten beim Laser-Nachwuchs. Der US-Amerikaner segelt mit dem jungen Briten Lorenzo Chiavarini. Der Brasilianer Samuel Gonçalves ist mit Lars Grael im vergangenen Jahr Vize- und 2015 mit ihm Weltmeister geworden. Jetzt unterstützt er Nick, den Sohn von Lars Grael. Und auch der US-amerikanische Olympia-Teilnehmer von 2008, Austin Sperry, will mit seinem Landsmann und Laser-Segler Charlie Buckingham vorn mitmischen.
Daniel Cayard (USA) trägt die Starboot-Leidenschaft von Vater und Großvater weiter. Vater Paul war 1988 Weltmeister, Großvater Pelle Petterson gewann den Titel 1969 und drei Jahre später Olympia-Silber vor Kiel. Die irischen Brüder Robert und Peter O’Leary tauschten für die Junior Worlds einfach die Rollen, um so in die Altersvorgaben zu passen. Einzige Steuerfrau in der Konkurrenz ist die Ex-420er-Seglerin Chloe Holder aus San Farancisco.
Neben Kleen sind weitere Deutsche am Start. Kilian Wiese segelt mit dem Niederländer Thomas Allart, mit dem er bereits im vergangenen Jahr Deutscher Vize-Meister geworden ist. Eine rein deutsche Mannschaft bilden Jonathan Koch/Uli Seeberger.
Frithjof Kleen zum Auftakt mit Gudio Gallinaro auf Platz zwei
Im schwachen Wind des ersten Regattatages konnte ein Rennen gesegelt werden. Den Sieg sicherte sich Luke Lawrence (USA) mit Alexey Selivanov an der Vorschot. Guido Gallinaro/Frithjof Kleen folgten auf Platz zwei vor den Iren-Brüdern Robert und Peter O’Leary. Allart/Weise wurden 19., Koch/Seeberger landeten auf dem 30. Platz.