Start-Spektakel bei den RORC Carribean 600

Am Start war die „Bella Mente“ (USA 45) noch gut weggekommen, doch in der offenen See musste die Mitfavoritin die Segel streichen. Foto: RORC/Carribean 600

Böiger Wind, zwei Meter Welle und strahlender Sonnenschein: Das waren die Bedingungen für den Start der RORC Carribean 600. Die 11. Auflage des 600 Meilen langen Nonstop-Offshore-Rennen bot gleich zu Beginn ein großes Spektakel.

76 Yachten aus 20 Ländern versammelten sich an der Startlinie – darunter auch die deutschen Yachten „Aquis Granus“, „Charisma“ und „Maremosso“. Für Aufsehen sorgte aber vor allem der Auftritt der US-amerikanischen MOD70 „Argo“. Eigner Jason Carroll hatte sich beim Training am Freitag mit dem 70-Fuß-Trimaran überschlagen und schien damit zum Duell gegen die baugleiche MOD70 „Maserati“ von Giovanni Soldini (Italien) nicht antreten zu können. Doch die „Argo“ konnte wieder aufgerichtet werden. Die Inspektion im Hafen ergab keine gravierenden Schäden, und so schaffte es der Tri noch rechtzeitig zu einem um zwei Stunden verschobenen Start mit der „Maserati“ an die Linie.

Dafür gab es aber wenige Meilen nach dem Start einen anderen prominenten Ausfall. Die „Bella Mente“ von Hap Fauth (USA), eine der ersten Anwärterinnen auf die Line Honours, musste nach Falmouth Harbour/Antigua zurückkehren, nachdem das neue Yacht-Design zwar erst gute Geschwindigkeit offenbarte, dann aber in der offenen See so sehr ins Stampfen kam, dass sie innerhalb kürzester Zeit über eine Tonne Wasser aufgenommen hatte.

So dürfte der Sieg nach gesegelter Zeit nicht an der VO70 „Wizard“ von David und Peter Askew (USA) vorbeiführen. Die „Wizard“ trotzte auch der 115 Fuß langen Baltic „Nikita“ aus der Feder von Judel/Vrolijk und setzte sich gleich an die Spitze des Monohull-Feldes. Nach rund 16 Stunden Segelzeit hat die „Wizard“ bereits fast 250 Meilen des 600-Meilen-Rennens zurückgelegt.

Die schnellsten Schiffe des Rennens, die beiden MOD70, gingen mit einer Verspätung von zwei Stunden in das Duell. Giovanni Soldini hatte einer Verschiebung des Starts zugestimmt, um der Crew der „Argo“ genügend Zeit zu geben, ihren Tri für das Rennen fit zu machen. Jason Carroll und sein Team schafften es so gerade noch, die Reparaturen nach der Kenterung abzuschließen.

Trotz zweistündiger Startverschiebung ist die „Maserati“ inzwischen an der Spitze des Feldes angekommen. Foto: RORC/Carribean600

Das „Matchrace“ der beiden Tris begann mit Vorteilen für die „Argo“, doch Giovanni Soldini schnappte sich schnell in den Buchten von Antigua den Konkurrenten und liegt nach 14 Stunden mit einer gesegelten Strecke von 310 Meilen rund 10 Meilen vor der „Argo“.

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