DN-WM: Anja Fiedler heizt den Männern ein

Die Kielerin Anja Fiedler ist die einzige Frau im A-Feld der Eissegel-WM im DN-Schlitten. Aber sie ist mehr als die Quote: In Ohio hetzt sie die Spitze des Feldes. Nach sechs Rennen ist sie vorerst in die Top-Ten gestürmt.

Schon in den vergangenen Jahren sorgte die Athletin des TSV Schilksee immer wieder für einzelne Top-Ergebnisse bei der WM. Doch bisher reichte es im Gesamt-Klassement der vergangenen drei Jahre noch nicht zum Sprung in die Top-Ten. Aber auf dem Indian Lake nahe Ohio im Norden der USA steigert sich die Kielerin von Rennen zu Rennen. Nach Platz 19 und 12 am ersten Tag raste Fiedler in den vier Rennen des zweiten Tages gleich dreimal unter die ersten Zehn – mit den Toprängen vier und fünf zum Abschluss. Der Zwischenstand nach sechs Wettfahrten: Platz neun.

Anja Fiedler knüpft mit der Leistung auf dem Eis an ihre Performance auf dem Wasser an. In Deutschland gehört sie zu den Top-Seglerinnen in der Europe. 2016 und 2017 gewann sie jeweils den nationalen Masters-Titel. Im vergangenen Jahr segelte sie als Dritte auch auf das Podest in der Elite.

Mit ihrem aktuellen neunten Platz auf Eis gab sie eine klare Kampfansage an die männliche Konkurrenz aus Polen, den USA, Estland, Ungarn und Deutschland. Die Podiumsplätze der DN-WM sind allerdings noch etwas entfernt. Dort macht sie aktuell eine polnische Überlegenheit breit. Mihal Burczynski scheint mit vier Siegen in den bisherigen sechs Rennen klaren Gold-Kurs vor seinem Landsleuten Jarek Radzki und Tomasz Zakrzewski eingeschlagen zu haben. Holger Petztke als bester Deutscher ist durch einen Ausrutscher in der sechsten Wettfahrt vorerst vom Podium gestürzt. Doch sein Rückstand als Vierter auf den Bronzerang beträgt nur zwei Punkte. Und er hat mit einem Tagessieg in der fünften Wettfahrt sein großes Potenzial bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt.