„Maserati“ gewinnt historisches Duell der Caribbean 600

Es war ein Duell, das eigentlich nicht mehr möglich schien, sich dann aber zu einem hochdramatischen Krimi entwickelte. Bei den Caribbean 600 lieferten sich die 70-Fuß-Trimarane „Maserati“ und „Argo“ ein Rennen auf des Messers Schneide – mit einem knappen Sieg der „Maserati“.

Um 20.49 Uhr (Ortszeit) passierte Giovanni Soldini (Italien), Skipper des Trimarans „Maserati“ die entscheidende Linie und rettete nach fast 31 Stunden auf See einen Vorsprung von gerade einmal sieben Minuten ins Ziel. Mit einer gesegelten Zeit von 1 Tag, 6 Stunden, 49 Minuten und 00 Sekunden gewann die Soldini-Crew nicht nur die Line Line Honours der Multihulls, sondern stellte auch einen neuen Streckenrekord über die 600 Meilen kreuz und quer durch die karibische Inselwelt auf. Auch Verfolgerin „Argo“ blieb in der elften Auflage dieses Rennens unter der bisherigen Bestmarke.

Der Kampf um die Krone der Multihulls bei diesem Rennen hätte nicht außergewöhnlicher sein können. Zwei Tage vor dem Start hatte sich die „Argo“ von Jason Caroll (USA) beim Training im Hochgeschwindigkeitsmodus überschlagen. Ein Duell mit der „Maserati“ schien beendet, bevor es begonnen hatte. Doch das Shore-Team leistete ganze Arbeit, richtete den Riesen-Tri nicht nur mit großem Aufwand auf, sondern machte ihn auch noch regattaklar.

Am Tag des Rennens stimmte Soldini einer zweistündigen Startverschiebung zu, damit die letzten Arbeiten auf der „Argo“ noch erledigt werden könnten. Und so entwickelte sich doch noch ein enges Rennen auf dem Kurs mit Start und Ziel vor Antigua.

Die „Argo“ hatte zunächst Vorteile am Start, doch mit der besseren Taktik an den Buchten von Antigua vorbei schnappte sich Soldini die Konkurrentin und setzte sich zunächst einige Meilen ab. Aber die „Argo“-Crew steckte nicht auf. Zwischenzeitlich pfügten die beiden Trimarane bei Tag und Nacht mit einer Geschwindigkeit von 30 Knoten durch das vor ihnen gestartete Feld.

Bei Redonda, der letzten Insel des Kurses, gelang es der „Argo“ noch einmal, den Vorsprung auf die „Maserati“ zu verringern. Nach über 30 Stunden auf See waren die beiden Kontrahenten fast gleich auf. Doch die „Maserati“ hatte noch die besseren Karten als Führende in der Hand und konnte das Blatt bis zum Ziel herunterspielen, blieb schließlich mit einem Abstand von sieben Minuiten an der Spitze. Auch der bisherige Rekord-Skipper, Lloyd Thornburg, zog seinen Hut angesichts dieser Leistung beider Mannschaften und war einer der ersten Gratulanten beider Teams.

„Wundervolles Rennen – sehr windig, sehr schnell!“

Giovanni Soldini

„Es war erstaunlich, dass dieses Rennen überhaupt stattgefunden hat. Es war das erste Mal in der Geschichte, dass ein so großer Multihull von einer solchen Kenterung zurückgekehrt ist – unglaublich. Ich bin sehr froh, dass wir den Start verlegen konnten, um gegen eines der besten Teams der Welt anzutreten.“, sagte Soldini. „Wir hatten ein wundervolles Rennen, sehr windig, sehr schnell, mit sehr guten Manövern beider Teams. Wir hatten einige technische Probleme in Guadeloupe mit der Ruderanlage, aber es war ein toller Kampf. Nach Guadeloupe konnten wir ‚Argo‘ die ganze Zeit sehen und sie wurde mit unseren Problemen immer größer. Aber wir haben die Ruhe bewahrt. Von Redonda bis zum Ziel war es klassisches Matchracing. Wir haben uns immer zwischen ‚Argo“ und dem Ziel halten können“, so Soldini.

„Argo“-Eigner Jason Caroll war einfach nur glücklich, überhaupt am Start gewesen zu sein: „Es war ein Wunder, dass es uns gelungen ist, das Boot ohne größere Schäden zu bergen. Wir hatten so viele Leute, die uns in Antigua und auch aus Newport/Rhode Island geholfen haben. Und mein Team hat rund um die Uhr gearbeitet, um das Boot wieder zusammenzubringen.“

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