Es klappt: AC-Team stellt Foil Canting System vor

In Auckland wurde jetzt der Prototyp des Foil Cant Systems für den AC75 vorgestellt. Foto: America’s Cup

Die Zeit bis zum 36. America’s Cup rast dahin. In zwei Jahren sollen die AC75 bereits in den entscheidenden Rennen antreten. Bisher ist aus den Entwickler-Stuben indes noch nicht viel bekannt geworden. Jetzt gab es einen ersten Einblick. Das Kanting-System für die Foils wurde vorgestellt.

Zuletzt hatte es nur Gerüchte zum Kanting-System gegeben – und das waren keine guten. Denn die Vorhaben der AC-Entscheider vom Titelverteidiger Emirates Team New Zealand (ETNZ) und dem ersten Herausforderer Team Prada schienen zu ambitioniert. Die Foil-Arme und die Kanting-Mechanik schienen den Belastungen nicht standhalten zu können, hieß es. Von gebrochenen Foils war die Rede.

Nachdem die Klassenregeln für den neuen Cupper vor rund einem Jahr veröffentlicht worden waren, war schnell klar, dass die herausragende Entwicklerarbeit in dem neuen Foilsystem gesteckt werden müsste.

Mit dem AC75 hat ETNZ und Prada eine völlig neuartige Bootsklasse vorgestellt. Statt auf zwei Rümpfen wie in den vergangenen drei Cups soll nun wieder auf einem Rumpf gesegelt werden. Doch das Foiling sollte beibehalten werden. So kreierten die Neuseeländer und Italiener die Idee zweier klappbarer Foils, bei denen die Luv-Foils jeweils aus dem Wasser gehoben werden. Die besondere Herausforderung: Die Foils sollen auch über einen Ballastteil verfügen, um das aufrichtende Moment zu erhöhen.

Die Teamvertreter wie hier Dimitri Despierre von Team American Magic (links) lassen sich das FCS detailliert erklären. Foto: America’s Cup

Damit war von Beginn an klar, dass die gesamte Rumpf- und Foil-Struktur höchsten Belastungen ausgesetzt sein würde. Und das Hydraulik-System für den Klappmechanik muss extreme Arbeit leisten. Ein sehr kurzer Kraftarm muss gegen einen langen Lastarm mit hohem Gewicht anarbeiten.

Diese Herausforderungen schienen von den Technikern nur schwer zu meistern. Denn nach ersten Gerüchten schienen die Systeme den Belastungen nicht gewachsen. Die Planungen der AC World Series, den Vorregatten für den AC, die in diesem Jahr starten sollen, und den ersten Bootstest sind bereits ins Wanken gekommen. Denn alle Teams müssen auf das von ENTZ und Prada zur Verfügung gestellte System zurückgreifen.

Jetzt scheint sich der Nebel aber zu lichten. Allen Teams wurde nun der Prototyp des Foil Cant System (FCS) in Aktion gezeigt. In der Werkhalle konnten sich die Team-Vertreter einen Eindruck über die Funktionsweise und die Größe des FCS machen, das nun in den Rumpf integriert werden muss.

„Die Ausmaße des AC75 sind sicher etwas, was die Leute sich nicht vorstellen können. Das kann man nur erkennen, wenn man es aus erster Hand sieht!“, sagte Dimitri Despierre von Team American Magic. „Das System ist wirklich beeindruckend, und die Arbeitsweise ist es nicht weniger. Wir können kaum erwarten, diese Boote zu segeln.“

Jonathan Nicols, Team Ineos UK, ergänzte: „Sie haben gute Arbeit geleistet und einfließen lassen, was alle Teams brauchen. Als Herausforderer in diesem Cup muss ich sagen, es ist eine clevere Idee. Ich denke, das ist ein guter Tag.“

Peter Thomas vom America’s Cup Eventteam gab sich zuversichtlich: „Das System funktioniert und es arbeitet zuverlässig. Es sind über 400 Komponenten in diesem System verarbeitet und wir mussten sicherstellen, dass jedes Mal, wenn man den Knopf drückt, tatsächlich der Foil angehoben oder gesenkt wird.“

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