Baltic500 trifft den Nerv der Zeit
Shorthanded-Offshore-Segeln boomt – nicht erst seit der Aufnahme ins Olympia-Programm für 2024. In Deutschland feiern die Baltic500 (Start am 30. Mai) ihre Premiere und können schon jetzt ein starkes Starterfeld präsentieren.
Nachdem die Dänen in den vergangenen Jahren mit ihren Shorthanded-Regatten von einem Melderekord zum nächsten geeilt sind, ist diese Welle auch nach Deutschland rübergeschwappt. Die Regattavereinigung Seesegeln listet für ihren Doublehanded-Cup in dieser Saison gleich neun Wertungsregatten auf.
Den Auftakt macht eine neue Regatta: Die Baltic500 feiern ihre Premiere. Die Veranstalter vom YC Strande wollen die Teilnehmer in Zweiercrews von der Strander Bucht rund um die dänische Inselwelt nach Norden schicken. Anholt im Kattegat bildet den Wendepunkt, bevor es wieder non-stop nach Kiel zurückgeht. 500 Seemeilen gilt es zu bewältigen, und das Event scheint den Nerv der Zeit zu treffen. Denn bereits 36 Mannschaften nach ORC, Yardstick oder in der Class Mini haben ihr Kommen avisiert. Darunter sind sehr bekannte deutsche Namen des Shorthanded-Segelns.
Atlantik-Bezwinger am Start
So etwa die Minitransat-Absolventen Jan Heinze, der mit Martin Gnass segelt, und Lina Rixgens, die mit Vegvisir-Segler Hasso Hoffmeister agiert. Beide Team segeln in der Class Mini. Mit Andreas Deubel hat ein weiterer Minitransat-Segler für die ORC-Klasse gemeldet. Er will mit Rasmus Töpsch an den Start gehen, der die Idee der Baltic 500 entwickelt hat.
Auch für andere Atlantik-Bezwinger scheint das Event zur rechten Zeit zu kommen. Matthias Müller von Blumencron bringt mit Martin Buck seine „Red“ an den Start. Die Class40 ist seit Jahren bei den großen Atlantik-Regatten ein bekannter Name. Nach seinem großen Erfolg bei der Route du Rhum im vergangenen Jahr geht Arnt Bruhns nun auch bei den Baltic500 ins Rennen – allerdings nicht mit seiner „Iskareen“, sondern als Co-Skipper von Christian Heermann auf einer Comfortina 38. Weitere erfolgreiche Akteure aus den Vegvisir- und Silverrudder-Regatten der vergangenen Jahre sind ebenfalls mit am Start.
Sie alle erwartet ein abwechslungsreiches Rennen. Je nach Windverhältnissen geht es im oder gegen den Uhrzeigersinn um die großen dänischen Inseln. Damit wechseln sich Meerengen, starke Strömungsregionen und offene See miteinander ab. Gesegelt wird über Himmelfahrt. Geplant sind bis zu sechs Renntage. Im Bedarfsfall kann die Strecke verkürzt werden.