Winkel/Cipra: Respekt erarbeiten, Cleverness beweisen!

In dieser Woche steht der erste Härtetest bei der Trofeo Princesa Sofia an!

Vor Mallorca geht es für die 470er-Männer Malte Winkel/Matti Cipra um die erste Standortbestimmung des Jahres. Foto: Wehrmann/GST

Die erste Runde im Olympia-Fight wird eingeläutet. Zwar geht es bei der anstehenden Trofeo Princesa Sofia vorerst „nur“ um Quali-Part eins der vorolympischen Regatten, doch die Teams müssen sich schon in Stellung bringen. Im 470er haben sich die konkurrierenden deutschen Männer indes zu einer Einheit zusammengerauft.

Im Winter sind die Olympia-Anwärter Malte Winkel/Matti Cipra und Simon Diesch/Philipp Autenrieth noch unterschiedliche Wege gegangen. Während Diesch/Autenrieth in Downunder mit Superstar Matthew Belcher trainierten und Regatten segelten, waren Winkel/Cipra in Europa geblieben. „Zum Winter hin haben wir da schlecht miteinander kommunziert“, gesteht Malte Winkel. Doch mit dem neuen Trainer Marek Chocian sei das besser geworden: „Wir haben jetzt eine gute Zusammenarbeit.“

Gerade wurden Malte Winkel (links) und Matti Cipra ins Glashäger-Leistungsteam berufen. Foto: ra

Mit dem ersten europäischen Großevent vor Mallorca wird diese Zusammenarbeit aber zwischenzeitlich ruhen müssen. Denn jede Mannschaft wird jetzt versuchen, die Punkte für die Ausscheidung um das einzige Ticket zu den vorolympischen Regatten zu ergattern. Die Trofeo Princesa Sofia ist der erste Teil der Qualifikation, der zweite folgt zur Europameisterschaft. Für die 470er ist die vom 6. bis 14. Mai in San Remo/Italien terminiert.

Doch trotz der Rivalität haben die deutschen Männer-Teams im 470er das Jahr gemeinsam geplant. Zu den beiden Aspiranten um das deutsche Olympia-Ticket für 2020 gesellen sich noch die beiden 18-jährigen Daniel Göttlich/Linus Klasen, um die Trainingsgemeinschaft zu vervollständigen. „Das passt sehr gut. Daniel und Linus sind sehr talentiert, und mit Simon und Philipp haben wir einen offen Umgang. Es gibt aber auch wenig zu verbergen. Da wir unterschiedliche Segel und ein anderes Setup fahren, können wir uns ganz darauf konzentrieren, uns gegenseitig schnell zu machen“, berichtet Malte Winkel.

Der Fokus in diesem Jahr liegt auf der WM im August

Neben der Trofeo Princesa Sofia standen und stehen für die 470er weitere Trainingsmaßnahmen auf Mallorca an. Dann aber beginnt schon die Vorbereitung auf die EM im Mai. Im vergangenen Jahr segelten Winkel/Cipra zur kontinentalen Meisterschaft auf das Treppchen. Eine Platzierung, die sie auch in diesem Jahr gern wiederholen würden, dennoch liegt der Schwerpunkt woanders. „Eine EM-Medaille hat natürlich einen hohen Wert, war für uns mit Blick auf die Sportförderung im vergangenen Jahr sehr wertvoll. Deshalb wollen wir in San Remo performen. Aber unser Fokus liegt in diesem Jahr auf der WM in Japan“, sagt Matti Cipra.

Aus gutem Grund, denn das Zielevent entscheidet über die Kader-Zugehörigkeit. Die beiden 25-Jährigen aus Mecklenburg-Vorpommern müssen dafür eine Platzierung in den Top-13 erreichen. Doch daneben steht noch ein anderes Ziel auf dem Zettel: die Nationenqualifikation für Olympia. Vier weitere Plätze werden vom 2. bis 9. August vor Enoshima/Japan vergeben. Und die Deutschen müssen ihren Platz bei Olympia noch buchen.

Das Ziel heißt: Top-Ten bei Olympia

„Wir müssen jetzt zeigen, dass wir zur Weltspitze gehören. Denn unser Ziel ist es ja nicht, nur an den Olympischen Spielen teilzunehmen, sondern dort auch in die Top-Ten zu segeln“, sagt Matti Cipra. Die hohe interne Konkurrenz könne dabei nur helfen. Der nationale Druck helfe dabei, bei den internationalen Regatten die Aggressivität aufzubauen, die nötig ist, um nach vorn aufzuschließen.

Wer unter den deutschen Teams den Bug vorn hat, ist von der Tagesform und den Verhältnissen abhängig. Während Winkel/Cipra in Allround-Bedingungen einen Vorsprung haben, liegt der Vorteil bei Schwerwetter auf Seiten von Diesch/Autenrieth. In die Mallorca-Regatta gehen die deutschen Teams jetzt mit Selbstvertrauen. Cipra: „Im Januar bei den Nordamerikanischen Meisterschaften waren wir schon gut dran an der Weltklasse. Zum Worldcup vor Miami hatten wir nicht unser Top-Material am Start. Aber es hat sich gezeigt, dass wir im Speed und bei den Manöver ein hohes Niveau haben. Jetzt heißt es noch, sich die Wettkampfhärte zu erarbeiten, in den entscheidenden Momenten mehr Cleverness zu zeigen. Dann werden wir uns auch den Respekt erarbeiten, der nötig ist.“

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