America’s Cup: Schweigen über den Zahlungseingang

Die Ernsthaftigkeit der Nachmelder zum 36. AC wirft weiter viele Fragen auf. Foto: Hamish Hooper

Haben sie oder haben sie nicht gezahlt? Die drei Nachmelder für den America’s Cup hätten bis Montag 250.000 Dollar zahlen sollen. Ob das Geld eingegangen ist, darüber schweigt sich AC-Titelverteidiger Emirates Team New Zealand (ETNZ) aus. Der Zahlungstermin sei nicht bindend, heißt es stattdessen.

Die Teams Stars&Stripes (USA), DutchSail (Niederlande) und Malta Altus (Malta) hatten im vergangenen Herbst erst kurz vor dem absoluten Meldeschluss ihre Nennung abgegeben. Für diese späte Meldung ist eine Zusatzgebühr von einer Million Dollar, neben dem üblichen Meldegeld von 2 Millionen Dollar, vorgesehen. Die erste Rate der Nachmeldegebühr hätte nun beim ETNZ eingegangen sein sollen.

Die Neuseeländer machten indes keine Angaben darüber, ob das Geld da ist. Stattdessen erklärten sie, dass dies irrelevant sei. Vielmehr müsste die gesamte Nachmeldegebühr Ende des Monats eingegangen sein. Derzeit gehen die Neuseeländer davon aus, dass noch alle sechs Herausforderer im Spiel seien.

Die Zahlung der 2-Millionen-Meldegebühr für die Spätmelder und die regulären Herausforderer Luna Rossa (Italien), Ineos UK (Großbritannien) und American Magic (USA) sei für den Start in die AC World Series im Frühjahr 2020 vorgesehen.

Wie viele Teams gehen 2021 tatsächlich vor Auckland an den Start? Das ist ein heiß diskutierte Frage. Grafik: AC

Ob es aber tatsächlich alle Teams an die Startlinie schaffen, steht immer mehr in Frage. Aus dem dauerhaften Schweigen der maltesischen Kampagne schließen Beobachter bereits, dass die Meldung von Malta Altus ernsthaft in Zweifel zu ziehen ist. Und auch Stars&Stripes sah sich jetzt wegen Zweifeln an seiner Kampagne genötigt, die Ernsthaftigkeit noch einmal zu betonen: „Die Herausforderung des Long Beach Yacht Clubs für den 36. America’s Cup, Stars & Stripes USA, hat sich nicht aus dem America’s Cup zurückgezogen und plant dies auch nicht“, heißt es in einer Erklärung des Teams.

DutchSail gesteht unterdessen ein, dass die Finanzierung der Kampagne eine hohe Hürde sei. Die Niederländer haben inzwischen ein Crowdfunding gestartet, um das Geld aufzubringen. Sie behaupten, dass die Finanzierung inzwischen an Fahrt gewonnen habe. Eelco Blok, General Manager von DutchSail, gibt Durchhalte-Parolen aus: „Wir haben im November mit einem Rückstand angefangen, und wir arbeiten hart daran, den verlorenen Boden wieder gut zu machen. Es wird unglaublich spannend sein, die Finanzierung zusammenzustellen. Aber so lange es Chancen gibt, werden wir nicht aufgeben.“

Durchhalteparolen und Extra-Erklärungen der Teams

In jedem Fall ist die Zeit eng, und die Teams müssen mit dem Design bzw. Bau der AC75-Boote beginnen, wenn diese rechtzeitig zum Start der ACWS 2020 auf dem Wasser sein sollen. Die Komponenten für das Foil Canting System sollen inzwischen an die Teams verschickt worden sein, heißt es vom ETNZ, die das Klapp-System für die Foils zentral entwickelt haben und allen Herausforderern zur Verfügung stellen.

Es wird erwartet, dass die Herausforderer Luna Rossa, Ineos UK und American Magic ihre ersten AC75-Cupper Mitte des Jahres auf das Wasser bringen.

Inzwischen wird auch in Auckland, dem Austragungsort des 36. AC, mit Hochdrucck daran gearbeitet, die Grundplatten für den Bau der Team-Basen fertigzustellen. Ein Drittel der 140 Pfeiler sollen Ende März im Hafenbereich gerammt worden sein. Luna Rossa als Challenger of Record soll in den nächsten Wochen mit dem Bau des Basis beginnen können. Die nächsten drei Areale sollen im August soweit fertiggestellt sein, die letzten zwei dann erst in 2020. Es bleibt spannend, ob am Ende tatsächlich alle sechs Plätze für die Herausforderer besetzt sein werden.

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