Starker Auftakt zur neuen Drachen-Serie

Thomas Müller legte einen starken Jahresauftakt hin und segelte vor Cannes auf Platz zwei. Foto: Elena Razina

Einen starken Jahresauftakt legten die deutchen Drachen beim Start in die europäische Grand-Prix-Saison hin. Beim Auftritt in Cannes sicherte sich Thomas Müller einen Platz auf dem Podium, Marcus Brennecke kam auf Rang vier.

Doch bevor sich die Männerriege in Szene setzen konnte, trumpfte Tanja Jacobsohn vom Lübecker YC kräftig auf. Die Ex-470er-Weltmeisterin erwischte den besten ersten Tag der 51 gestarteten Crews und ging mit den Platzierungen 3 und 2 zunächst in Führung. Diese Platzierungen konnte sie mit ihrem Man Bernard Jacobsohn und Jan Scharffesser im Laufe der fünf Rennen umfassenden Serie zwar nicht wiederholen. Mit Gesamtrang elf landete sie aber ein starkes Ergebnis.

An der Spitze regiert am Ende der portugiesische Profisegler Pedro Rebelo Andrade. Er hatte trotz zweier Tagessiege im Laufe der Serie indes Probleme die starken Deutschen auf Distanz zu halten. Altmeister Tommi Müller (Gold-Cup Gewinner 2002 und 2012, Weltmeister 2007) hatte mit Malte Phillip sowie Starboot-Crack Markus Koy eine starke Mannschaft im Vorschiff und musste sich als Gesamtzweiter nur um drei Punkte geschlagen geben. Platz vier hinter dem Engländer Grant Gordon ging an Marcus Brennecke, der mit Jochen Schümann und Ingo Burkowski zwei Olympia-Asse aus dem Soling am Start hatte. Tanja Jacobsohn durfte schließlich über den Sieg in der Corinthian-Wertung freuen.

Ex-470er-Weltmeisterin Tanja Jacobsohn ging als Führende aus dem ersten Tag und gewann schließlich die Corinthian-Wertung. Foto: Elena Razina

Der Drachen Grand Prix in Cannes war der erste Grand Prix der Internationalen Drachenklasse in dieser Saison und gehört mit der King Juan Carlos I Trophy in Cascais (Portugal, 1. bis 4. Mai), dem Drachen Grand Prix in Kühlungsborn (3. bis 6. Juli) und dem Grand Prix in Palma mit anschließenden Finals (11. bis 16. November) zu dem neugeschaffenen Europa-Cup „Dragon European Cup“, den am Ende nur die besten 20 Drachen aus dieser Serie untereinander ausmachen werden.

Der neue Preis kommt in der Drachenszene gut an, entsprechend groß und vor allem hochkarätig besetzt war das Feld der 51 Starter. Zu den Steuerleuten gehörten der America’s Cup-Skipper und viermalige World Match Racing Tour-Sieger Peter Gilmour, der niederländische Drachen Top-Segler und Vendée-Globe-Veteran Pieter Heerema, Gold-Cup-Gewinner Stefan Link (2017) und der Drachen-Weltmeister von 2013, Klaus Diederichs, der gerade bei der WM in Australien wieder auf das Treppchen gesegelt war. In den Crewlisten waren zudem zahlreiche Europa- und Weltmeister sowie Olympiasieger aus verschiedenen Klassen zu finden.

In der Teilnehmerliste standen große Namen, auch Deutschlands erfolgreichster Segler Jochen Schümann (Mitte) war mit am Start. Foto: Elena Razina

Da mussten die Crews schon ihre Bestleistung abrufen, um sich in eine Top-Position zu manövrieren. Stephan Link, Frank Butzmann und Michel Lipp, die amtierenden Deutschen Meister sowie Gold Cup-Gewinner von 2017, taten sich anfänglich etwas schwer, beendeten aber die Serie mit einem Tagessieg und wurden so noch Gesamtsiebte. Otto Pohlmann, ehemaliger Finn-Segler, mit dem polnischen Olympiasieger, dreimaligen Welt- und mehrfachen Europameister Mateusz Kusznierewicz an der Vorschot wurde 16.

Der IDA-Vorsitzende Wassily Senatorow freute sich über das Feedback auf den neugeschaffenen Wettbewerb: „Der neue Dragon European Cup setzt einen zusätzlichen Schwerpunkt auf den Spitzensport und hält gleichzeitig das notwendige Gleichgewicht zwischen den professionellen und den Amateur-Teams aufrecht. Mit der Auswahl von Cannes, Cascais, Kühlungsborn und Palma für die diesjährigen Veranstaltungen haben wir uns vier sehr beliebte Veranstaltungsorte gesichert, die für hervorragende Regatten, eine ausgezeichnete Mischung aus Segelbedingungen und großartige Après-Segelaktivitäten sorgen werden.“

Das Deutsche Drachengeschwader freut sich, mit dem Grandprix in Kühlungsborn ein Event des neuen Formats im eigenen Land zu haben. „Kühlungsborn ist ein wunderbarer Segelort mit toller Atmosphäre. Wir freuen uns, eine internationale Drachenveranstaltung der höchsten Wertungsskala in Deutschland austragen zu können und hoffen, dass das extrem hochrangige internationale Feld auch auf die deutsche Seglszene entsprechend anziehend wirkt“, sagt Dr. Gregor Berz, Vorsitzender der deutschen Drachensegler.

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