Montenegro in Bestlaune: Sonne und Wind für den 44Cup
An Tag zwei des Saisonauftaktes zum 44Cup hat sich Gastgeber Montenegro von seiner besten Seite gezeigt. Ein Wechselspiel von Sonne und Wolken sorgte für gute, aber taktisch herausfordernde Bedingungen. Das slowenische Team „Ceeref“ verteidigte die Führung.
Ein Regattatag vollgepackt mit drei Rennen stand für die Crews auf dem Programm. So hatten sie zwar Action auf dem Wasser, kamen aber nicht dazu, die grandiose Umgebung zu genießen. Dabei beeindruckt Montenegro mit einem Feuerwerk an landschaftlichen Gegensätzen und Sehenswürdigkeiten. Rund um die Bucht von Kotor, dem 30 Kilometer langen Fjord, der die Bühne für den 44Cup bildet, türmt sich ein mächtiges Gebirge auf, dessen schroffe Felsen direkt bis ans Meer abfallen. Höhepunkte einer Bootstour in die Tiefen des Meeresarmes sind die Besuche der venezianischen Städte Kotor und Perast.
Höhepunkte vor Porto Montenegro in Tivat waren die engen Rennen der neun Crews auf den RC44-Yachten. Mit zehn Knoten Wind, später sogar Böen bis 20 Knoten konnten die Teams das Potenzial ihrer Sportgeräte voll ausspielen – allerdings auch mit spektakulären Missgeschicken. So verpatzte das Team russische „Bronenosec“ komplett ein Spinnaker-Manöver im zweiten Rennen und musste so eine riesige Führung aus der Hand geben.
Am Ende des zweiten Tages war es erneut Igor Lah mit der „Ceeref“, der sich über die Führung freuen durfte. Als slowenisches Team hat die internationale Mannschaft fast so etwas wie ein Heimspiel im etwas südlicher gelegenen Montenegro. Aber auch Igor Lah kam in den drei Wettfahrten nicht ungeschoren davon: „Wir hatten zwei gute Rennen, und eigentlich sah auch unser Start in der dritten Wettfahrt nicht schlecht aus. Aber wir schafften es nicht, vor dem gesamten Feld zu passieren. Damit mussten wir uns hinten einreihen“, berichtete Taktiker Adrian Stead. Mit den Platzierungen 3, 1, 7 gehörte das „Ceeref“-Team aber zu den drei besten Mannschaften des Tages und verteidigte damit die Gesamtführung.
Das beste Ergebnis des Tages fuhr allerdings das Team „Aqua“ ein. Mit der Serie 2, 4, 1 rückte er auf Platz zwei vor. „Ich bin seit zwölf Jahren kein Boot mehr mit Steuerrad gesegelt – abgesehen von ein paar Superyachten! Die Crew von Team ‚Aqua‘ ist fantastisch und es gibt viel Coaching, was gut ist“, erklärte Peter Morton, der an den ersten beiden Tagen das Ruder von Eigner Chris Bake übernommen hat, der zu den finalen Tagen wieder an Bord zurückkehrt.
Wie schwierig es ist, im engen Fed der RC44 zu bestehen, mussten die Olympia- und AC-Stars erleben. Iain Percy ziert als Trimmer auf „Artemis“ derzeit das Ende des Feldes. „Damit sind wir natürlich nicht glücklich. Leider haben wir zweiten Rennen quasi auf der Ziellinie noch einen Penalty kassiert. Das war teuer. Wichtig ist, dass wir in den kommenden beiden Tagen gut performen. Dann ist unser Eigner Torbjörn Törnqvist an Bord. Und wir segeln ja für ihn“, so Percy. Ein kurzes, knackiges Statement fand Tom Slingsby für den mäßigen Auftritt des Team „Nika“: „Schlechte Starts, schlechte Ergebnisse. Wir wissen, woran wir in den nächsten Rennen zu arbeiten haben.“
Bis einschließlich Samstag tragen die Crews noch ihre Rennen in der Bucht von Kotor aus. Danach tourt der Tross zum nächsten Event des 44Cup nach Krotatien. Im weiteren Jahresverlauf stehen noch Marstrand/Schweden, Cascais/Portugal und Palma de Mallorca/Spanien auf dem Tourplan.