Olympia-Druck auf Laser
World Sailing sucht die künftige olympische Einhand-Jolle: Nach der grundsätzlichen Entscheidung über die Olympia-Disziplinen für 2024 in Marseille geht der Weltseglerverband den nächsten Schritt.
Im Frühjahr sollen sich die Anwärter-Klassen für Olympia in sogenannten Sea-Trials präsentieren und beweisen, dass sie besser geeignet sind als die aktuelle Olympiaklassen Laser Standard und Laser Radial. Dafür hat World Sailing nun die Mitgliedsverbände aufgefordert, sich als Austragungsort für die Trials zu bewerben. Im zweiten Schritt sollen zudem Test-Segler benannt werden. Aufgrund des angestrebten Termins für die Trials zwischen Februar bis April wird ein Austragungsort im südlichen Europa favorisiert.
Acht Klassen hatten sich um den Status als Olympiaklasse für die Disziplinen Einhand männlich und weiblich beworben, schließlich wurden vom Weltseglerverband nach Werftbesuchen und Überprüfungen der Bewerbungen vier Klassen in die engere Auswahl gezogen, die nun in einem Neubewertungsverfahren getestet werden sollen. Alle erfüllen die technischen Anforderungen: Leicht zu segeln, ein Rumpf mit verschiedenen Rigg- und Segeloptionen für männliche, weibliche und jugendliche Segler. Ausdrücklich wurde Laser mit der Standard- und der Radial-Version in das Verfahren miteinbezogen. Dazu haben sich der D-Zero (Devotti Sailing s.r.o.), die Melges 14 (Melges Boat Works Inc., NELO und Mackay Boats Ltd.) und der RS Aero (RS Sailing) für die nächste Bewerberrunde qualifiziert.
An fünf Trial-Tagen sollen zwölf Athleten die vier Anwärter-Klassen testen.
Nun hat World Sailing die nationalen Verbände aufgefordert, Vorschläge für die Ausrichtung der Trials einzureichen. Mögliche Austragungsorte sollten ein Revier sein, das durch große Regatten bewährt ist. Aufgrund des angestrebten Zeitpunkts für die Trials im Februar, März oder April, aber auch aufgrund der zentralen Erreichbarkeit ist ein Standort in Südeuropa von World Sailing favorisiert. Das Testsegeln ist auf insgesamt fünf Tage angesetzt – mit zwei Tagen an Land und drei auf dem Wasser. Bis Ende November können sich die nationalen Verbände bewerben, die Entscheidung über die Trials fällt dann im Dezember.
Danach werden die Segler ausgewählt, die die Boote testen werden. Auch dafür können die nationalen Verbände Vorschläge machen. Die Männer sollen ein Gewicht zwischen 75 kg bis 90 kg haben, die Frauen zwischen 55 kg bis 70 kg. Insgesamt werden zwölf Olympia-Segler (sechs Männer und sechs Frauen) eingeladen, dazu soll der Veranstalter vier Nachwuchsseglern die Möglichkeit zum Testen geben.
Vor Ort sollen insgesamt 20 Jollen zur Verfügung stehen. Die Bewerber um die Olympiaklasse hatten im Vorfeld schon belegen müssen, dass sie Großveranstaltungen mit dem Equipment ausreichend beliefern können. Außerdem müssen künftig standardisierte Ausrüstungsnormen es verschiedenen Anbietern möglich machen, Equipment zu liefern.