Lübeck greift TW unter die Arme

Mit Unterstützung der Stadt Lübeck soll die Regattawoche an der Travemündung in der letzten Juli-Woche starten. Foto: segel-bilder.de

Die Organisation der Travemünder Woche bekommt für die 132. Auflage (23. Juli bis 1. August 2021) Planungssicherheit. Nach einer intensiven Debatte der Lübecker Bürgerschaft wurde die Freigabe einer Unterstützung für die Regattawoche von bis zu 527.000 Euro durch die Stadt Lübeck beschlossen. Mit einer Fokussierung auf den Segelsport soll die Traditionsveranstaltung möglich werden.

Da ein Festivalprogramm pandemiebedingt kaum vorstellbar ist, ist eine Refinanzierung der Regattakosten nicht möglich, und die TW hätte ohne den Unterstützungsbeschluss erneut frühzeitig abgesagt werden müssen. Nun ist eine Weiterplanung möglich, auch wenn allen Beteiligten klar ist, dass die Corona-Entwicklung bestimmt, ob und wie die Regatten durchgeführt werden können.

Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau verbindet mit der Unterstützung der Travemünder Woche ein klares Bekenntnis zu der internationalen Bedeutung der Regattawoche: „Die Lübecker Bucht ist ein anerkanntes Regatta- und Meisterschaftsrevier. Die Travemünder Woche hat sich in 132 Jahren einen weltweit herausragenden Ruf erarbeitet. Von diesem Ruf profitieren Tourismus und Wirtschaft der Stadt. Daher ist es wichtig, mit einer kontinuierlichen Veranstaltung der Travemünder Woche Verlässlichkeit zu beweisen. In diesem Jahr wird das Festival an Land nicht möglich sein, aber durch die Ausrichtung von Welt-, Europa- und Deutschen Meisterschaften wird Travemünde seiner Bedeutung als maritimer Standort gerecht und internationale sichtbar sein.“

Die weitläufigen Areal für die Teilnehmer, wie hier der Priwall Strand, sollen helfen, die Corona-Auflagen zu erfüllen. Foto: segel-bilder.de

Eine erneute Absage der Travemünder Woche nach 2020 will das Organisationsteam der Travemünder Woche unbedingt vermeiden. „Wir sind uns mit Bürgermeister Jan Lindenau einig, dass der Segelstandort Travemünde erheblich Schaden nehmen würde, wenn wir die Regatten jetzt absagen würden. Natürlich wissen wir, dass die Pandamie diktiert, was im Sommer möglich sein wird. Aber es ist wichtig, alle Möglichkeiten der Austragung der Regatten zu nutzen. Wir sind sehr dankbar, dass die Bürgerschaft mit ihrem Beschluss zur Unterstützung diesen Weg möglich macht“, sagt Frank Schärffe, Geschäftsführer der Travemünder Woche gGmbH, und er erklärt deutlich: „Bei allen Planungen steht die Gesundheit der Travemünder, ihrer Gäste, der Segler und unserer ehrenamtlichen Helfer an erster Stelle.“

Die Welt- und Europameisterschaften in diesem Jahr sind langjährig geplant, und die Travemünder Woche sieht sich gegenüber den Segler*innen auch für künftige Bewerbungen um hochklassige Regatten in der Pflicht, ein verlässlicher Partner zu sein. Daher werden die aktuellen Planungen der 132. Travemünder Woche ganz auf den Segelsport ohne Publikumsveranstaltungen ausgerichtet. Neben dem Hygiene- und Sicherheitskonzept mit klar definierten und abgegrenzten Regattabereichen kommen der Travemünder Woche die Aufteilung in unterschiedliche Liegeplatz-Standorte und die Terminierung der zehn Veranstaltungstage in verschiedene Regattaintervalle zugute. So werden insgesamt zwar 1000 Boote mit bis zu 2000 Segler*innen zu den 26 Entscheidungen erwartet, auf den weitläufigen Veranstaltungessflächen aber jeweils maximal nur 350 Segler*innen.

TW-Geschäftsführer Frank Schärffe (links) und Sportdirektor Jens Kath können durch die Unterstützung der Stadt weiterhin planen. Foto: segel-bilder.de

Die Debatte in der Lübecker Bürgerschaft am Donnerstagabend hat bei allen Parteien Einigkeit darüber gezeigt, dass die Travemünder Woche für das Ostseebad von herausragender Bedeutung und ein wichtiger Markenbotschafter Lübecks ist. Ein Ausfall der Travemünder Woche und damit die Gefahr, aus dem internationalen Regatta zu verschwinden, würde aus touristischer Sicht dauerhafte Folge haben. Über den Weg, die Travemünder Woche zu erhalten, wurde zwar gestritten, letztlich wurde die Beschlussvorlage zur Unterstützung der Travemünder Woche aber angenommen. Maximal 527.000 Euro, die sich aus den coronabedingt erheblichen Infrastrukturkosten errechnen, stünden dafür bereit. Daneben wurde ein Zusatzantrag in der Lübecker Bürgerschaft angenommen, der die Einbeziehung der Travemünder Woche in das Toruristische Entwicklungskonzept fordert. „Es ist ganz in unserem Sinne, wenn die Travemünder Woche in das Konzept einbezogen wird. Die Symbiose aus Regatta und Festival, diese direkte Verbindung von Seglern und Publikum, ist das Alleinstellungsmerkmal der Travemünder Woche. Unsere Kernpompetenz als Veranstalter ist dabei die Ausrichtung der Regatten“, sagt Frank Schärffe.

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