470er-EM: Neue deutsche Mixed-Teams

Theres Dahnke scheiterte mit Birte WInkel zur WM nur knapp in der internen Olympia-Ausscheidung, jetzt hat sie mit Matti Cipra für die EM gemeldet. Foto: osga.photo

Nach der WM ist vor der EM. Die 470er sind auf den Geschmack gekommen. Nachdem in 2020 keine internationale Meisterschaft gesegelt werden konnte, kommen nun die Saisonhöhepunkte Schlag auf Schlag. Kaum ist die WM vor Vilamoura/Portugal abgeschlossen, bereiten sich die Teams auf die Europameisterschaft an gleicher Stätte vor. Terminiert ist das Event vom 30. April bis 7. Mai, und für den deutschen Kader bietet sich die Chance, für die künftige olympische Mixed-Disziplin zu testen.

Während der WM fiel die Entscheidung der Klassenvereinigung, nach den Titelkämpfen die Flotte nicht wieder durch Europa nach Hause zu schicken, sondern die EM erneut für Vilamoura anzusetzen. Eine wohl weitsichtige Entscheidung. Denn während sich der ursprünglich geplante Austragungsort (Hyeres/Südfrankreich) bei steigenden Inzidenzien wieder in einen harten Lockdown begibt, konnten die Zahlen in Portugal durch harte Maßnahmen drastisch gesenkt werden. Innerhalb von acht Wochen fiel die Inzidenzienzahl von landesweit über 900 auf nunmehr 30.

Damit nimmt Portugal in der EU die Rolle eines Musterknabens ein, und das obwohl Anfang des Jahres die britische Covid-Variante rasant um sich gegriffen hat. Und für den Algarve-Ort spricht ein weiterer guter Grund zur Austragung der EM: In den vergangenen Jahren hat sich Vilamoura zu einem Top-Spot während der Wintermonate für Spitzensegler entwickelt. Wind, Wetter und Infrastruktur passen. 49er, Laser und nun auch die 470er kommen gern in den Süden Portugals.

Vilamoura bietet beste Infrastruktur für Regatten und hat sich zu einem Top-Spot in den WIntermonaten entwickelt. Foto: Uros Kekus Kleva

Für die EM ist bereits ein klarer Fokus vieler Nationen auf die Olympischen Spiele 2024 erkennbar. Während sich zur WM die reinen Männer- und Frauenteams einen harten Fight um die letzten Olympia-Nationentickets lieferten und die Mixed-Teams eher Beiwerk in der medialen Beobachtung waren, kippt das Bild nun. Mit aktuell 22 Meldungen bilden die gemischten Teams das stärkste Feld. Für 14 Frauen- und 15 Männerteams ist der erneute Vilamoura-Auftritt bis zu den Olympischen Spielen in Tokio wohl eine der wenigen Gelegenheiten zum Test unter Regattabedingungen.

Frisch mit der Olympianorm für die Spiele 2021 ausgestattet werden Luise Wanser/Anastasiya Winkel an den Start gehen. Befreit von der Last des internen Ausscheidungskampfes können die Hamburgerinnen locker an den Start gehen und ihre Potenzial beweisen. Dagegen haben die deutschen Männer ob der verpassten Olympianorm die Segel gestrichen.

Die Algarve-Region setzt darauf, sich über den Segelsport international in Szene setzen zu können. Foto: Uros Kekus Kleva

Frischer Schwung kommt in die Mixed-Szene. Die deutsche Flotte geht gleich mit vier Teams an den Start. Fabienne Oster/Luke Willim haben sich bereits im vergangenen Frühjahr zusammengetan. Die Hamburger Steuerfrau hatte zuvor die gemeinsame 470er-Olympiakampagne mit Anastasiya Winkel beendet, und Luke Willim bildete lange ein starkes Skiff-Duo mit Gwendal Lamay, dem aber mangels Crew-Gewicht der Durchbruch an die Weltspitze verwehrt blieb. Mit jugendlichem Schwung treten Theresa Löffler/Christopher Hörr an. Steuerfrau Löffler hatte ursprünglich 2024 als 470er-Frauencrew mit Lena Stückl geplant. Nach der Änderung des Programm für die Spiele in Paris/Marseille entschied sie sich noch in 2019 für einen Neustart mit Christopher Hörr.

Ganz frische Kombinationen haben sich nach dem Ende der WM ergeben. Theres Dahnke, knapp in der internen Ausscheidung gescheitert, geht mit Matti Cipra an den Start, der mit Steuermann Malte Winkel die Nationen-Qualifikation verpasst hatte. Und Anna Markfort, die an der Vorschot von Frederike Loewe als Favoritin auf den Olympiaplatz der Frauen gescheitert ist, versucht sich nun mit ihrem Berliner Clubkollegen Daniel Göttlich.

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