AC-Pläne geraten ins Stolpern

Die Lasten an den klappbaren Seitenfoils scheinen zu hoch sein. Die Auslieferung der Komponenten verzögert sich. Grafik: Luna Rossa

Nach der Erfolgsmeldung über acht weitere Meldungen für den 36. America’s Cup in 2021 ist reichlich Essig in den Wein geflossen. Wie neuseeländische Medien berichten, halten die Erstentwicklungen der klappbaren Foils den Belastungen wohl nicht stand. Der Zeitplan für die Stapelläufe der ersten Yachten könnte sich um drei Monate verschieben.

Die Pläne für die neuen AC-Yachten, foilende Monohulls mit 75 Fuß Länge (AC75), hatten mit ihrer Veröffentlichung für großes Aufsehen gesorgt. Kernstück der Neuentwicklung sind die Foils, die an den Rumpfseiten nicht nur klappbar sein, sondern auch über einen Ballastteil verfügen sollen. Der jeweils luvwärtige T-Foil soll nach den Plänen aus dem Wasser gehoben werden. Durch seinen Ballast sorgt er damit für ein zusätzliches aufrichtendes Moment. Dass aber der lange Lastarm mit einem hohen Gewicht die Hydraulik am kleinen Hebelarm vor hohe Belastungen stellen würde, war von Beginn an klar. Jetzt zeigt sich zudem, dass auch der Lastarm selbst den Kräften nicht gewachsen zu sein scheint.

Die Pläne für die neuen AC-Cupper hatten schon bei der Veröffentlichung für Aufsehen gesorgt. Foto: Stefano Gattini

Peter Montgomery, die „Stimme des America’s Cup“ in Neuseeland, berichtete in einem Radio-Kommentar, dass sich aufgrund technischer Probleme die Auslieferung der Foil-Komponenten verzögern würde. Die Foil-Arme inklusive der Mechanik sind nach der aktuellen Vereinbarung zwischen dem Titelverteidiger Emirates Team New Zealand und dem ersten Herausforderer Luna Rossa vom Organisationsteam zur Verfügung zu stellen. Jetzt scheint es so, als würde diese Auslieferung sich verzögern. Damit geraten nicht nur die ersten Stapelläufe der ersten AC75-Testboote in Verzug, sondern auch die Pläne für die Vorbereitungsregatten in der zweiten Hälfte 2019 könnten ins Wanken geraten.

„Sie haben Belastungstests durchgeführt, und die Foils sind gebrochen. Die Foils werden mit den Lasten nicht fertig“, sagte Montgomery. Er geht davon aus, dass die AC75-Testboote damit nicht wie geplant ab dem 1. April, sondern wohl erst ab Juni gesegelt werden können. Damit dürfte auch zumindest eine der beiden geplanten Vorbereitungsregatten nicht mehr realisierbar sein. Die erste Testregatta im Oktober auf Sardinien steht allerdings weiter im Plan.
„Der Zeitplan wird sehr gedrängt, denn die Termine für den America’s Cup im März 2021 und zuvor für den Prada Cup stehen und können nicht verschoben werden“, so Montgomery.

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