Star Sailors League: Scheidt dominiert Treffen der Weltstars
Zum vorweihnachtlichen Treffen der Segelsuperstars bei der Star Sailors League (SSL) vor Nassau/Bahamas demonstriert Robert Scheidt (Brasilien) seine Sonderklasse und zieht vorzeitig ins Finale der mit 200.000 Dollar Preisgeld dotierten Veranstaltung ein.
Mit vier Rennen wurde am Freitag die Vorrunde für die 25 Teams abgeschlossen, und nach insgesamt elf Wettfahrten in wechselnden Winden auf der Montagu Bay zeigte sich, dass die erfahrenen Star-Akteure die VIP-Segler in Schach halten konnten. Keiner der per Wildcard zum großen Showdown eingeladenen Weltmeister aus den olympischen Klassen schaffte den Cut für den Super-Saturday – die Finalrunde der besten Zehn.
Der Ungar Zsombor Berecz scheiterte indes nur knapp. Der Finn-Weltmeister lag mit seinem Vorschoter Michael Maier (Tschechien) punktgleich mit Lars Grael/Samuel Goncalves (Brasilien) auf Platz elf. Doch im Gegensatz zu den zweimal siegreichen Brasilianern hatte Berecz keinen Tagessieg auf dem Konto. Chancenlos waren dagegen Stars wie Pavlos Kontides (Zypern) oder Sime Fantela (Kroatien). Weltsegler des Jahres und Laser-Weltmeister Kontides schaffte es mit Unterstützung des Hamburgers Markus Koy lediglich auf Rang 18. 470er-Olympiasieger und 49er-Weltmeister Fantela musste sich mit Platz 20 begnügen. Die aktuellen WM-Champions aus dem 470er (Kevin Peponnet, Frankreich) und Nacra 17 (Ruggero Tita, Italien) landeten sogar nur auf den Plätzen 21 und 24. Auch der deutsche Vizemeister im Star, Kilian Weise, konnten seinen Steuermann Guido Gallinaro (Italien), Jugend-Weltmeister im Laser Radial, als 19. nicht in die Finalrunde führen.
Frithjof Kleen ist der einzige Deutsche in der Finalrunde
Damit schaffte es Frithjof Kleen als einziger Deutscher ins Finale. Vor Jahresfrist segelte Kleen an der Vorschot von Laser-Olympiasieger Paul Goodison zum SSL-Sieg, jetzt rangiert er mit seinem italienischen Steuermann Diego Negri auf Platz fünf. Damit zieht das Duo sicher in das Viertelfinale ein. Die Ränge 3 bis 10 der Vorrunde ermitteln zum Start in den Samstag fünf Vertreter für das Halbfinale.
Dort warten bereits Mark Mendelblatt/Brian Fatih. Die beiden US-Amerikaner beendeten die ersten elf Wettfahrten auf Platz zwei. Damit sind sie bereits für das Halbfinale qualifiziert. Zwischenzeitlich hatte das Duo sogar das gesamte Ranking angeführt. Doch gegen die Konstanz eines Robert Scheidt hatten die Amerikaner keine Chance. Scheidt punktete mit seinem Vorschoter Henry Boening gleich dreimal als Sieger zum Abschluss der Vorrunde. Damit schlossen die Brasilianer den Auftakt der SSL als souveräne Sieger ab und zogen direkt in das Finale der besten Vier ein.
Doch alle bisherigen Ergebnisse sind bei der SSL am Finaltag nur Makulatur. Jetzt gilt: The winner takes it all. Nach Viertel- und Halbfinale entscheidet letztlich nur ein Rennen der vier Finalisten über die größte Preisgeldbörse von 40.000 Dollar. Im vergangenen Jahr schnappten sich Goodison/Kleen das größte Weihnachtsgeld – mit einem halben Meter Vorsprung vor Scheidt/Boening. Die Brasilianer scheinen diesmal auf bestem Kurs, sich für diese empfindliche Niederlage von 2017 revanchieren zu können.