IMOCA-Klasse im Höhenflug
Aus dem Volvo Ocean Race wird „The Ocean Race“, und die IMOCA60 steigen in das Etappen-Rennen um die Welt mit großer Crew ein. Das wurde bei der Presse-Konferenz zu dem Rennen im Rahmen der Paris Boat Show bestätigt.
Für die IMOCA (International Monohull Open Class Association) ist Paris im Dezember traditionell der Ort der Jahresversammlung und damit Präsentationsfläche für die Pläne der Klasse im kommenden Jahr. Die Geschäftsführer des bisherigen Volvo Ocean Race, die Schweden Johan Salen und Richard Brisius, nutzten die Bühne ebenfalls, um die neuesten Entwicklungen für das Weltrennen zu veröffentlichen.
Die IMOCA durfte mit dem Blick zurück auf eine schwierige, aber Aufsehen erregende Route du Rhum als Jahreshöhepunkt ein sehr zufriedenes Jahres-Resümee ziehen. Und auch der Blick voraus versetzt die Klassenbosse in Euphorie. Schwieriger ist es da schon für die Chefs des Etappen-Weltrennens. Nach dem Ausstieg von Volvo als Namenssponsor muss sich das Rennen neu aufstellen. Nun verkündete Salen, dass das Rennen in der Auflage 2021/2022 auf einen Namenspartner verzichten wird und nur noch als „The Ocean Race“ firmiert. „Die Finanzierung der nächsten Ausgabe ist garantiert. Langfristig behalten wir die Möglichkeit, einen Titelsponsor zu finden, aber nicht so wie bisher. Mit Volvo Ocean Race wurde eine gute Marke geschaffen. Für andere große Marken war es aber schwer zu akzeptieren, von einer anderen Marke dominiert zu werden. Das wollen wir in Zukunft vermeiden“, sagte Salen. Wie bereits bekannt geworden, sollen dann sowohl die Boote der vergangenen beiden Auflage des Volvo Ocean Race, die VO65, als auch die IMOCA60 jeweils mit Crews um die Welt rasen.
Damit präsentieren die IMOCA60 einen prallen Terminkalender mit den Höhepunkten der Vendée Globe 2020/21 und dem Ocean Race ein Jahr später. Und in der Vorbereitung wird 2019 ein aufregendes Jahr mit sechs IMOCA-Rennen und dem Höhepunkt des Transat Jacques Vabre im Herbst, zu dem voraussichtlich 25 bis 30 Boote erwartet werden – darunter mindestens sechs Yachten der neuesten Generation mit Foils.
Der Ansturm auf die Klasse mit 20 Yachten zur Route du Rhum begeistert den IMOCA-Klassenpräsidenten Antoine Mermod: „Die Klasse hat ein gutes Image bei der Öffentlichkeit und den Medien. Mit den Partnern werden positive und konstruktive Beziehungen geknüpft. Es ist uns gelungen, gemeinsam einen guten Weg zu gehen. Wir diskutieren das ganze Jahr über das Programm und treffen die Entscheidungen gemeinsam in der Hauptversammlung. Teil einer starken, professionellen Klasse zu sein, ist für uns alle positiv.“
Sechs Stars der Szene wollen IMOCA-Neubauten
Zur Jahresversammlung wurden die Klassen-Details festgeschrieben, so dass die Neubauten ins Regelwerk passen. Im kommenden Jahr sollen sechs neue Boote von vier Designern gebaut werden. Jérémie Beyou (Charal), Sébastien Simon (Arkea-Paprec), Alex Thomson (Hugo Boss), Charlie Dalin (Apivia), Kojiro Shiraishi (DMG Mori) und Armel Tripon planen Neubauten. Die Klassenregeln wurden insbesondere mit dem Blick auf das Weltrennen 2021-22 angepasst, da dann mit großer Crew gesegelt wird. Die IMOCA-Yachten sind bisher auf Solo- oder Shorthanded-Crews ausgelegt.
Ocean Race plant mit sieben bis acht Etappen
Das Nonstop-Solo-Rennen um die Welt, die Vendée Globe, wird am 8. November 2020 vor Les Sables d’Olonnes an der französischen Atlantikküste gestartet. Das Ocean Rennen startet elf Monate später, im Oktober 2021, im spanischen Alicante im Mittelmeer. Die Route und die Etappenorte stehen noch nicht fest. Sieben bis acht Etappen werden angepeilt. Potenzielle Etappenorte können sich ab sofort bewerben. Obwohl sich die Anzahl der Teilstücke damit reduzieren würde, soll das Weltrennen nicht kürzer werden. Vielmehr sollen verlängerte Pausen an den Etappenorten eingelegt werden und für längere Erholungsphasen sorgen.
Während die hochprofessionellen Teams auf den IMOCA segeln, sollen die VO65 für Nachwuchsmannschaften bereitstehen. „Wir hoffen, dass zwischen zehn und 15 IMOCA teilnehmen werden“, erklärte Antoine Mermod. „Der zeitliche Abstand zwischen der Vendée Globe und dem Start des Ocean Race ist zwar relativ kurz. Aber die Layouts der IMOCA als Solo- und als Crew-Yacht werden sehr ähnlich sein. Die Regeln ermöglichen eine einfache Umwandlung des Bootes.“