Segelbundesliga geht ein Gründungsmitglied verloren

In seinem besten Jahr schaffte der Lindauer SC sogar die Champions League Qualifikation. Jetzt ist er nach dem Abstieg in die Zweite Bundesliga aus dem Liga-Geschehen ausgestiegen. Foto: lars Wehrmann

Der Lindauer Segler-Club beendet vorläufig sein Engagement in der Segelbundesliga. „Wir sind Gründungsmitglied der Deutschen Segelbundesliga“, bedauert Karl-Christian Bay als Erster Vorsitzender des LSC diesen Schritt.

„Wir haben lange mit uns gerungen. Aber letztlich hat die Vorstandschaft mit sehr großer Mehrheit den Ausstieg beschlossen.“ Der LSC musste in diesem Jahr erkennen, dass das Format der Bundesliga nur bedingt für den Verein geeignet ist. Der Lindauer Segler-Club war in der Saison 2018 aus der Ersten Segel-Bundesliga abgestiegen und wäre 2019 in der Zweiten Liga startberechtigt. „Wir sind in diesem Jahr in der Ersten Liga leider bei nahezu jedem Event Letzter geworden“, so Bay.

„Ob wir uns im kommenden Jahr in der Zweiten Liga halten können, wäre fraglich. Es ist für uns ein Akt der sportlichen Fairness, frühzeitig auf den Start zu verzichten und dem nachrückenden Verein beizeiten die Gelegenheit zur Saisonvorbereitung zu geben“, heißt es in dem Vereinsstatement. Der LSC hatte in den vergangenen Jahren stark vom Erfolg der Mannschaft um Veit Hemmeter und Fabian Gielen profitiert. Doch die Spitzen-Ligamannschaft wechselte zum Start der vergangenen Saison zum Bayerischen YC, legte dort eine starke Saison hin und wurde Vize-Meister. Für den LSC erfolgte nach dem Weggang von Hemmeter und Gielen der Abstieg.

Der LSC hat zu sehr auf seine Spitzensegler gesetzt

„Unser Fehler der vergangenen Jahre war sicher, dass Hemmeter und Gielen immer in Bestbesetzung angetreten sind und der Verein keine zweite Mannschaft aufgebaut hat“, so Bay.

Die Mitglieder des traditionsbewussten Clubs konnten sich nur zum Teil mit dem neuen Format der Segelbundesliga identifizieren. „Wir prüfen jetzt, ob wir mit neuen, jungen Seglern in der Junioren Segelliga von unten her eine frische Mannschaft aufbauen. Wir sehen uns durchaus als sportlichen und wettbewerbsorientierten Verein; wir müssen aber zuerst die Basis und nicht den Spitzensport stärken“, sagt Bay. „Wir setzen deshalb auf unser Projekt ‚Schiffswerfte‘, in dem wir ein Segel- und Ausbildungszentrum auf der Lindauer Insel planen. Erst wenn diese Früchte reif sind, können wir wieder ein erneutes Engagement in höheren Ligen planen.“

Für den LSC ist es indes nicht der erste Rückzug aus der Bundesliga. Bereits in 2014, ein Jahr nach dem Start des neuen Formats, hatte das Team vom Bodensee seine Mannschaft zurückgezogen. Mit dem Einstieg von Veit Hemmeter und seiner Mannschaft gelang aber schon 2015 ein starkes Comeback. Die Mannschaft wurde nach dem Wiedereinstieg auf Anhieb Zweitliga-Meister, setzte den Höhenflug in der ersten Liga fort. 2016 segelte der LSC auf Platz vier der Ersten Liga, qualifizierte sich für die Champions League und wurde dort schließlich Zwölfter. Nach einer durchwachsenen Saison 2017 mit Platz neun in der Bundesliga folgt der Ausstieg der erfahrenen Ligasegler und damit der Anfang vom nun offiziell erklärten Ende.

Pikantes Detail am Rande: Karl-Christian Bay selbst ist mit seiner Beratungsgesellschaft bisher Partner der Segelbundesliga.

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