Olympia-Comeback nach 20 Jahren?

Mit dem “Team Black Jack” feierte Roland Gäbler Erfolge in Ungarn. Foto: Team Black Jack

Roland Gäbler gehört zu den erfolgreichsten deutschen Seglern. Fünfmal nahm er zwischen 1988 und 2004 im Tornado mit vier verschiedenen Partnern an Olympischen Spielen teil, gewann 2000 in Sydney mit Rene Schwall die Bronzemedaille. Mit der Einführung der neuen Olympia-Disziplin Mixed Offshore erwachen bei Roland Gäbler für 2024 neue Olympia-Träume.

Mit dem Rückblick auf das vergangene Jahr eröffnen sich für das Ehepaar Roland und Nahid Gäbler neue Perspektiven. Nachdem die Beiden wegen eines Reitunfalls von Nahid vor zwei Jahren seglerisch nicht als Duo auftreten konnten, scheint diese schwere Zeit allmählich beendet zu sein. Die Fortschritte in der Reha von Nahid lassen diesen Schluss zu. Und die neue Olympia-Disziplin Offshore Mixed eröffnet zudem neue Möglichkeiten, da sich das Ehepaar ohnehin mehr mit dem Seesegeln auseinandersetzen wollte.

Der Blick zurück auf 2018 zeigt, dass Roland und Nahid intensiv aktiv waren. Im Wasser, auf dem Wasser und am Strand, so beschreiben die Beiden das vergangene Jahr. Während Nahid im Rahmen ihrer Reha beim Schwimmen viel Gold in Dänemark gewann, hat Roland die Zeit genutzt, um beim ungarischen „Team Black Jack“ den SL33-Katamaran zu steuern.

Mit drei Siegen, einem zweiten und einem achten Platz bei fünf Regatten war es eine sehr gute Saison für die „Black Jack“. Vor allem der Gewinn der Volvo HiTec-Regatta auf dem Balaton war ein Riesen-Erfolg. Der achte Platz beim Blauen Band (Langstrecke über 150 km mit 550 teilnehmenden Yachten) entsprach dagegen nicht ganz den Wünschen. Ein zerfetztes Segel in einer schweren Böe mitten in der Nacht war dafür verantwortlich. Und die Konkurrenz war groß, denn im Feld waren auch die AC45-Foiling-Katamarane, die 50-Fuß-Doppel-Rigger mit gigantischer Segelfläche sowie die Schweizer Decision-35-Renner, viele Extreme40s, M32 und GC32 vertreten.

Die Rückkehr auf den Strandsegler offenbarte zwar Potenzial, die ganz großen Erfolge blieben allerdings aus. Foto: Nahid Gäbler

Daneben hat sich Roland auch wieder auf seine alte Leidenschaft, das Strandsegeln besonnen. Im Fokus: die Weltmeisterschaft in Sankt Peter Ording. Doch die Saison auf dem Strand verlief nicht nach Plan. Ein zweiter Platz bei der stürmischen Euro Cup Regatta auf Römö/Dänemark zeigte zwar das Potenzial von Roland Gäbler, doch bei der WM kamen nur drei Wettfahrten zustande. Und dabei reichte es schließlich nur zu Rang 20. „Doch solche Rückschläge motivieren enorm, es im nächsten Jahr besser zu machen. Denn eines ist klar: Das superschnelle Segeln an den schönsten Stränden mit innovativer Technik ist unglaublich faszinierend und macht extrem viel Spaß“, sagte Gäbler. „Das ist die Spitze der Innovation und der Effizienz. Während die Formel-1 tonnenweise Sprit durch die Motoren haut, kommen wir mit der reinen Windkraft auf über 100 km/h. Wir finden: Das passt perfekt in die Zeit und hat eine große Zukunft!“

Nahid Gäbler hatte derweil ebenfalls ein tolles Jahr und holte dreimal Gold bei den Dänischen Meisterschaften der Masters im Rücken- und Brustschwimmen. Dazu kamen einige Top-Ten-Platzierungen bei den Nordischen Meisterschaften in Schweden. Da viele der weltbesten Schwimmer aus Skandinavien kamen, war es durchaus eine Ansage.

Doch was wichtiger ist, ist das sportliche Comeback nach dem Unfall beim Reiten vor zwei Jahren. Das gibt dem Team die Zuversicht, dass Nahid auch für das Segeln im Jahr 2019 wieder fit sein wird. Und für das kommende Jahr sind Events im Multihull- und Monohull-Bereich sowie Strandsegeln geplant. „Auch der Anfang einer neuen Olympia-Kampagne für Paris 2024 im Mixed Yachting wird eine spannende Herausforderung. Wir hatten ohnehin vor, mehr ins Offshore-Segeln zu gehen, und uns schon interessante Rennen ausgesucht. Dass daraus jetzt eine olympische Segel-Disziplin geworden ist, passt perfekt in unsere Planungen“, teilte das Team mit.

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