Estela Jentsch trotzt Segel-Riss bei Tornado-WM
In beeindruckender Manier setzt sich die Schwangauerin Estela Jentsch mit ihrem australischen Partner Daniel Brown bei der WM der Tornados in Takapuna/Neuseeland in Szene und liegt aktuell auf Medaillenkurs.
Mit einem Tagessieg und einem dritten Platz lief der dritte Tag der Weltmeisterschaft in der ehemals olympischen Katamaran-Klasse ganz nach Wunsch für das deutsch-australische Duo. Mit den Top-Resultaten untermauerten die 16-jährige Steuerfrau und ihr ebenfalls jugendlicher Vorschoter ihre Zugehörigkeit zur Weltspitze und schoben sich auf Rang drei vor. Im vergangenen Jahr hatten die beiden sowohl den Jugend- als auch den Mixed-Titel gewonnen. Und auch jetzt liegen sie in diesen Wertungen wieder an der Spitze.
Jentsch/Brown waren die großen Gewinner des Tages, verstanden es am besten in der gesamten Flotte der 23 Kats aus sieben Nationen die drehenden und böigen Winde zu lesen. Im ersten Rennen des Tages gehörten auch Estelas Eltern, Jürgen und Sarah Jentsch, zu den Leidtragenden. Die hatten zunächst die Flotte angeführt, entschieden sich dann aber für die falsche Seite und mussten zusehen, wie das Gros der Flotte davonzog. Immerhin durften sie das Rennen an der Spitze mit einem lachenden Auge verfolgen. Denn ganz vorn segelte die Tochter ins Ziel und feierte mit High-Five mit ihrem Vorschoter den Erfolg. „Wir haben sehr konzentriert unseren Job gemacht“, berichtete Estela und stellte im Anschluss diese Konzentration noch einmal unter Beweis. Ein dritter Platz ließ sie in der Gesamtwertung einen großen Sprung nach vorn machen.
Damit ist auch der Vortag fast wieder vergessen. Dort hatten sie einen dritten Platz in der ersten Tageswettfahrt ersegelt, lagen in der zweiten in Führung, als ihnen plötzlich das Großsegel unter der dritten Bahn komplett zerriss. Statt eines Top-Resultat stand so ein DNF in der Liste. Immerhin lag an Land das Ersatz-Großsegel der Eltern, so dass das Jugendteam die WM fortsetzen konnte.
Zurück an die Spitze des Gesamtrankings haben es die Australier Brett Burvill/Max Puttman geschafft. Sie kassierten nach einer Top-Serie zum Start in die WM eine Disqualifikation nach einer Wegerechtsverletzung, fanden aber an Tag drei wieder zurück in die Erfolgsspur. Platz zwei belegen die Schweizer Jörg Steiner/Michael Gloor.
Auch der 1984er-Olympiasieger Rex Sellars (Neuseeland) arbeitet sich mit seinem Sohn Brett wieder nach vorn. Nach einer Frühstart-Disqualifikation und einem aufgegebenen Rennen wegen eines Traveller-Schadens durften sie in der sechsten Wettfahrt ihren ersten Tagessieg feiern und sind nun Siebte.
Nach bisher planmäßigem Rennverlauf wird die Flotte am Dienstag einen Ruhetag einlegen und dann in die zweite WM-Hälfte starten. Vier weitere Rennen sind noch im Plan, bevor die Medaillen vergeben werden.