Wird das Golden Globe noch einmal spannend?

Mark Slats hat den Abstand auf den führenden Jean-Luc van den Heede auf weniger als 200 Seemeilen verkürzt. Screenshot Livetracker

Mit weniger als 2000 zu segelenden Meilen scheint sich das Golden Globe Race noch einmal zu einem engen Duell zuzuspitzen. Verfolger Mark Slats (Niederlande) hat den Abstand auf den führenden Jean-Luc van den Heede (Frankreich) auf weniger als 200 Meilen verkürzt.

Vor über sechs Monaten, am 1. Juli 2018, ist das Rennen als Revival des ursprünglichen Golden Globe vor 50 Jahren gestartet worden. 18 Segler gingen in das Rennen, fünf sind noch verblieben, bei dem Versuch die Welt allein und ohne Hilfe von außen zu umrunden. Jean-Luc van den Heede hat das Rennen von Beginn an angeführt, konnte zuletzt aber nicht mehr das Tempo seines ersten Verfolgers halten.

Der Führende lag am Montagmorgen nahe dem Kern eines Tiefs westlich der Kanaren, während Verfolger Slats einen etwas östlicheren und damit direkteren Weg zum Ziel nach Les Sables d’Olonne/Frankreich gewählt hat. Immer stärker wird es nun auf die Wahl der richtigen Route ankommen. Denn der Abstand zwischen den beiden schmilzt ständig, da van den Heede wegen Schäden am Rigg nur noch mit verminderter Segelfläche segeln kann.

Mark Slats hat gut lachen: Er holt derzeit beständig auf. Foto: Christophe Favreau

Die prognostizierten Ankunftstage sind inzwischen auf den 28. Januar für Jean-Luc van den Heede und auf den 30. Januar für Mark Slats datiert, doch es warten noch einige Stolpersteine im Nordatlantik. Zunächst müssen beide eine Schwachwindzone überstehen, in den kommenden drei Tagen wird der Wind nordwestlich des afrikanischen Festlandes aber kräftig zulegen und den beiden Kontrahenten direkt ins Gesicht blasen. Schließlich steht noch die Einbeziehung des traditionellen Azoren-Hochdruck-Gebietes in die navigatorischen Überlegungen an. Und auch die Biskaya auf den letzten Meilen ist immer schwer kalkulierbar.

Währenddessen sind die weiteren verbliebenen Teilnehmer noch weit von einer Zielankunft entfernt. Der Este Uku Randmaa und der Amerikaner Istvan Kopar stehen im Südatlantik und werden erst im März in Les Sables d’Olonne erwartet. Tapio Lehtinen (Finnland) hat noch die Rundung Kap Hoorns vor sich und wird wohl erst im Mai und damit rund ein dreiviertel Jahr nach dem Start wieder in Frankreich eintreffen.

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