Worldcup: Ups and Downs in Miami

Victoria Jurczok/Anika Lorenz (hier im Duell mit den Olympiasiegerinnen Martine Grael/Kehena Kunze) sind gut in den Worldcup von Miami gestartet. Foto: Pedro Martinez/Sailing Energy

Gemischt verlief der Auftakt in das neue Jahr für die deutschen Olympia-Aspiranten. Der erste Tag des Worldcups in Miami brachte einige Überraschungen – in beide Richtungen für das German Sailing Team (GST).

Laser Standard

Mister Zuverlässig im deutschen Team, Laser-Ass Philipp Buhl, der in den vergangenen Jahren stets für Top-Ergebnisse für das GST sorgte, musste gleich zum Auftakt einen schweren Dämpfer hinnehmen. Nach Rang sechs in der ersten Wettfahrt kassierte er in der zweiten eine Frühstart-Disqualifikation und liegt damit unter den 101 Startern aktuell auf Platz 52. Besser machte es sein Trainingspartner Nik Aaron Willim, der nach zwei elften Rängen derzeit 21. ist. Die Spitzenposition hat der Neuseeländer Sam Meech inne.

Laser Radial

Laura Bo Voss hatte als Zwölfte einen guten Start in den Worldcup. Foto: Jesus Renedo/Sailing Energy

Nur ein Rennen brachten die Laser-Frauen in die Wertung – und das mit unterschiedlichen Resultaten für die beiden deutschen Starterinnen. Während Laura Bo Voss mit einem zwölften Platz gut in das Geschehen startete, musste die erst 18-jährige Julia Büsselberg aus dem Nachwuchskader mit dem 40. Rang zufrieden sein. Die Chinesin Dongshuang Zhang gewann die Tageswettfahrt.

Finn

Im kleinen Feld der schweren Jungs zeigte sich Phillip Kasüske gut aufgelegt, kam als Vierter ins Ziel der einzigen Wettfahrt und hatte damit auch Vize-Weltmeister Max Salminen hinter sich. Kasüskes Trainingspartner Max Kohlhoff kassierte unter den 27 Startern dagegen 20 Punkte. Den Sieg konnte der Olympia-Medaillengewinner von Weymouth, Jonathan Lobert (Frankreich), für sich verbuchen.

470er Männer

Nach dem verheißungsvollen Auftakt in das Jahr mit dem fünften Platz bei der nordamerikanischen Meisterschaft konnten Malte Winkel/Matti Cipra die Leistung zunächst nicht in den Worldcup übertragen. Nach zwei Rängen in den 20ern liegen sie als beste Deutsche lediglich auf dem 26. Platz. Simon Diesch/Philipp Autenrieth als 33. sowie Leopold und Maximilian Brandl als 35. müssen sich im 37 Teilnehmer starken Feld noch deutlich dahinter einreihen. Die WM-Vierten des vergangenen Jahres, die Schweden Anton Dahlberg/Fredrik Bergström (Schweden) stehen vorerst an der Spitze des Feldes.

470er Frauen

Ganz anders sieht es dagegen bei den deutschen 470er-Frauen aus. Fabienne Oster/Anastasiya Winkel, Dritte der nordamerikanischen Meisterschaften, knüpften direkt an diese Leistung zum Jahresauftakt an und segelten in den beiden Tagesrennen zweimal auf Platz vier. Damit sind sie im Gesamtranking vorerst Zweite hinter den makellos auftretenden Polinnen Agnieszka Skrzypulec/Jolanta Zohar. Sehr gut kamen auch Frederike Loewe/Anna Markfort ins Geschehen. Sie berichteten von schwierigen Windbedingungen und viel Pump-Arbeit auf dem Kurs. Aber die wechselnden Winde erwischten sie als Gesamtvierte sehr gut. Etwas zurück dagegen liegen Nadine Boehm/Ann-Christin Goliaß als 13.

49er

Die deutsche Flotte mischt im Feld der 49er kräftig mit. Foto: Pedro Martinez / Sailing Energy

Mit fünf GST-Crews ist das Feld der Skiff-Männer aus deutscher Sicht schon in der Zahl stark besetzt. Und die deutsche Flotte hatte auch in jeder der drei Wettfahrten ein oder mehrere Teams in vorderster Reihe. Am besten stehen die WM-Dritten Tim Fischer/Fabian Graf aktuell da. Sie nehmen als Vierte den Platz direkt hinter dem Podium ein. Ebenfalls in den Top-Ten rangieren Nils Carstensen/Jan Frigge (7.) und die Ex-Europameister Justus Schmidt/Max Boehme (9.). Im Doppelpack auf den Platz 14 und 15 folgen Jakob Meggendorfer/Andreas Spranger und die Olympia-Dritten Erik Heil/Thomas Plößel im Feld der 42 Crews, an deren Spitze die Briten James Peters/Fynn Sterrit stehen. Heil/Plößel waren im ersten Rennen in eine Kollision mit den Kanadiern Dylan Jones/Jonathan Kelly verwickelt, die unter Gennaker in das deutsche Boot rauschten. Der rechte Rumpfflügel von Heil/Plößel wurde dabei beschädigt, aber sie konnten das Rennen zu Ende segeln. Für diese Wettfahrt bekommen die Deutschen eine Wiedergutmachung in der Durchschnittspunktzahl der gesamten Rennen.

49erFX

Im vergangenen Jahr standen Victoria Jurczok/Anika Lorenz in Miami an der Spitze, jetzt hatten sie wieder einen guten Start in das Geschehen. Im einzigen Rennen des Tages segelte sie als Dritte ins Ziel, kassierten aber einen Punktstrafe und haben damit vier Zähler auf dem Konto. Auf Platz eins rangiert Sophie Weguelin mit Vorschoterin Sophie Ainsworth. Weguelin hatte zum Jahreswechsel einen Ausflug in den Drachen unternommen und dabei WM-Silber gewonnen.

Nacra 17

Auf und Ab ging es für die deutschen Kat-Segler. Johannes Polgar/Carolina Werner begannen stark mit einem dritten Platz, ließen einen neuten Rang folgen, kassierten dann aber zum Abschluss des Tages noch ein Streichresultat. Aktuell bringt es das Team auf Platz sieben. Paul Kohlhoff/Alica Stuhlemmer müssen dagegen mit Platz 23 unter den 27 Mannschaften vorlieb nehmen. „Ein Tag zum Charakter bilden“, beschrieb das junge Kat-Team den Worldcup-Auftakt. „Einige gute, aber viel mehr schlechte Entscheidungen lassen die Ergebnisse wirklich enttäuschend aussehen.“ Aber sie haben viel gelernt und beginnen Regatten oft vom Ende her. „Es sind noch drei Tage und viele Rennen zu segeln“, so Kohlhoff/Stuhlemmer. Top-Team unter den Nacras sind derzeit die Brasilianer Samuel Albrecht/Gabriela Nicolino de Sa.

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