Ansturm auf den America’s Cup

Zu den AC-Titelverteidigern mit Grant Dalton und Peter Burling (ETNZ) sowie den Herausforderern um Max Sirena (Luna Rossa), Sir Ben Ainslie (Ineos Team UK) und Terry Hutchinson (American Magic, von links) könnten sich noch weitere Teams gesellen. Foto: Studio Borlenghi

Kurz vor Meldeschluss ist die Zahl der potenziellen Herausforderer für den 36. America’s Cup sprunghaft angestiegen. Cup-Verteidiger Emirates Team New Zealand (ETNZ) vermeldete den Eingang von acht weiteren Herausforderer-Meldungen.

Ob diese acht weiteren Meldungen neben den bereits bestehenden von Luna Rossa (Italien), American Magic (USA) und Ineos Team UK (Großbritannien) tatsächlich angenommen werden, hängt von der weiteren Prüfung ab. Zunächst einmal haben die Interessenten die letzte Meldefrist für den heutigen Freitag um 17 Uhr (Ortszeit Neuseeland) eingehalten.

ETNZ-Chef Grant Dalton erklärte, dass nach der ersten Durchsicht der eingereichten Papiere ein Herausforderer offenbar alle Kriterien erfüllt. Andere müssten nachbessern bzw. scheinen grundsätzlich nicht auszureichen. Einige Syndikate haben aber auch Bedingungen an eine eigene Teilnahme geknüpft. Der Überprüfungsprozess solle sofort beginnen.

„Wir fühlen uns durch das große Interesse bestätigt!”

„Wir fühlen uns durch das große Interesse und die Meldebewerbungen aus der ganzen Welt sehr bestätigt“, so Dalton. „Es hat sich lange hingezogen. Aber es lohnt sich, potenziellen Teams die Chance zu geben, an einer großen globalen Veranstaltung in Neuseeland teilzunehmen.“ Allerdings bleibt auch Dalton skeptisch, wie viele Teams tatsächlich im Frühjahr 2021 vor Auckland an den Start gehen werden: „Wir müssen vorsichtig bleiben, können jetzt noch keine Aussagen über die endgültige Anzahl der Mannschaften machen. Erst wenn der Abnahmeprozess abgeschlossen ist, werden wir wissen, wie viele sich neben Luna Rossa, American Magic und Ineos Team UK am Prada-Cup beteiligen werden.“

Einige Meldungen knüpfen an ihre Teilnahme Bedingungen, die eine Änderung des bisherigen Protokolls erfordern würden. Diese Änderung ist aber von einer Abstimmung mit dem Challenger of Record, also dem Team Luna Rossa, abhängig. „Wir verstehen, dass es Fragen gibt. Aber das ist dann nur eine bedingte Herausforderung“, so Dalton, der ein Beispiel gab, welche Bedingungen gestellt werden würden: „Ein Herausforderer macht eine Teilnahme davon abhängig, dass die Events der America’s Cup World Series jeweils in den Ländern der Herausforderer stattfinden sollten. Das ist bis jetzt nicht festgelegt und müsste mit dem Challenger of Record abgestimmt werden.“

Das neue Bootskonzept scheint sich zu etablieren und zahlreiche Teams anzulocken.

Der Royal New Zealand Yacht Squadron als veranstaltender Club und das Emirates Team New Zealand würden sich jetzt daran machen, die neu eingereichten Meldungen zu prüfen. Ein entscheidender Punkt ist dabei auch die Frage nach der Kapazität des Hafenareals in Auckland für den Cup. Hier müssen der Rat und die Verwaltung der neuseeländischen Metropole einbezogen werden. Die Kosten sind zudem zu beachten. Bisher war das AC-Management von maximal fünf Herausforderern mit drei Doppelstützpunkten und zwei Einzelstützpunkten am Wynyard Point ausgegangen.

Möglicherweise muss das Areal nun überplant werden. „Die Planung des Austragungsortes und der Infrastruktur des America’s Cup war ein detaillierter, aber fließender Prozess, und das Emirates Team New Zealand und America’s Cup Event Ltd waren sich der Infrastrukturkosten sehr bewusst, wollten aber auch die Möglichkeit haben, so viele Herausforderer wie möglich unterzubringen“, sagte Dalton. „Wir wollen schnell mit dem Challenger of Record handeln, um den Rat und die Regierung endgültig darüber zu informieren, wie viele Mannschaften wir insgesamt aufnehmen müssen.“

Die bisherigen Planungen sind mit der Verwaltung von Auckland abgestimmt, müssten möglicherweise überarbeitet werden.

Mit den neuen Meldungen sehen sich die AC-Organisatoren bestätigt, mit dem neuen AC75-Bootskonzept und Auckland als der Austragungsort die richtigen Entscheidungen getroffen zu haben. Die offizielle Bekanntgabe der neuen und akzeptierten Herausforderer soll in Abstimmung mit den Teams erfolgen.

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