505er-WM: Team-Comeback in Fremantle

Wolfgang Hunger (linkes Bild, rechts) und Holger Jess (rechtes Bild, links) werden zur WM im Januar wieder in einem Boot sitzen. Fotos: segel-bilder.de, Polskie Stowarzyszenie Klasy 505

Die 505er bereiten sich auf ihre Weltmeisterschaft (2. bis 7. Januar 2019) in Australien vor, und die deutschen Titel-Mitfavoriten sind bereits auf dem Weg nach Downunder. Wolfgang Hunger und Holger Jess, die Weltmeister von 2001, 2003 und 2005 greifen vor Fremantle nach ihrem vierten gemeinsamen Titel.

Vor über 13 Jahren krönte das Duo Hunger/Jess mit dem dritten Titel beim Heimspiel vor Warnemünde im damaligen Rekord-WM-Feld von 170 teilnehmenden Booten die gemeinsame Karriere. Danach gingen die beiden – zumindest im 505er – getrennte Wege. Es war an der Zeit, mal mit anderen Partnern das Potenzial auszuloten. Und das war weiterhin auf Weltniveau. Wolfgang Hunger gewann mit Vorschoter Julien Kleiner zwei weitere WM-Titel (2010 und 2011), Holger Jess wurde mit Steuerfrau Meike Schomäker zweimal Europameister (2011 und 2015).

Doch auch gemeinsam lieferten Hunger/Jess immer wieder Erfolge ab – sei es bei regionalen Regatten auf der Kieler Förde mit der VXone, oder auch mal hochklassig im 505er. Vor Barbados sammelten der Kieler Arzt und der Eckernförder Bootshändler eine weitere WM-Medaille ein. 2013 wurden sie Dritte der WM in der Karibik.

Sechs WM-Titel im 505er bringen Wolfgang Hunger und Holger Jess insgesamt an den Start.

Und dass auch die Gold-Ader noch nicht ausgeschöpft ist, bewies Holger Jess im vergangenen Sommer, als er mit Lutz Stengel vor Gdynia/Polen zu seinem vierten WM-Titel segelte. Jetzt gilt es also für ihn, den Titel zu verteidigen. Dafür hat Holger Jess in den vergangenen Wochen kräftig an der körperlichen Statur gearbeitet. Im Kraftraum wurde die Muskelmasse aufgebaut. Aber es geht auch schlichtweg um Gewicht. Denn in Südwest-Australien sorgt üblicherweise der Fremantle Doctor für eine kräftige thermische Brise. Jess kennt das Revier vor Perth, segelte 2002 dort die WM – damals allerdings mit Tom Swift.

Nun ist Wolfgang Hunger mit dabei, und auch die Boote sind bereit per Container im WM-Ort angekommen. Ein Intensivtraining vom 21. bis 31. Dezember soll für den letzten Feinschliff sorgen. Am 2. Januar beginnen dann die WM-Wettfahrten.

Aber unter den 90 Crews sind noch weitere heiße deutsche Eisen im Feuer. Die Deutschen Meister Jan-Phillip Hoffman/Felix Brockerhoff werden von den internationalen Experten ebenfalls hoch gehandelt. Und auch die nationalen Vizemeister Julian Stückl/Johannes Tellen dürften bei Starkwind ein gewichtiges Wort bei der Titelvergabe mitsprechen. Insgesamt ist ein Dutzend deutscher Boote in Fremantle dabei.

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